EU-Statistik: Arbeitslose in Deutschland haben hohes Armutsrisiko

(APA/dpa) - Arbeitslose Menschen müssen in Deutschland häufiger den Absturz in die Armut fürchten als in anderen EU-Ländern. 2013 waren 69,3 Prozent der Erwerbslosen in der Bundesrepublik armutsgefährdet, wie aus am Dienstag veröffentlichten Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat hervorgeht. Im EU-Durchschnitt waren es dagegen nur 46,5 Prozent.

Als armutsgefährdet gilt nach der Definition der EU-Statistiker, wer inklusive Sozialleistungen weniger als 60 Prozent des sogenannten nationalen Medianeinkommens erzielt. Das ist der Wert, der in der Mitte steht, wenn man alle Einkommen in einem Land in einer Liste aufreiht.

Insgesamt waren 2013 nach Angaben von Eurostat 16,2 Millionen Menschen in Deutschland von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Soziale Ausgrenzung droht nach Definition der Statistiker zum Beispiel dann, wenn sich Menschen keine Waschmaschine, keinen Fernseher und kein Telefon leisten können und zudem nicht einmal eine Woche Urlaub pro Jahr bezahlbar ist.

Die Quote der armutsgefährdeten Erwerbslosen in der Bundesrepublik ist nach Angaben von Eurostat im Vergleich zu 2012 nicht gestiegen. Deutschland führt die europaweite Statistik aber nach wie vor an. In Frankreich waren 2013 rund 36 Prozent der Arbeitslosen von Armut bedroht, in Großbritannien 44 Prozent, in Griechenland 46 Prozent.

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