Zurich verkauft deutsche Leben-Altbestände an Viridium
Insider: Kaufpreis bei knapp 500 Millionen Euro
Zurich verkauft deutsche Leben-Altbestände an Viridium
Der Schweizer Versicherungskonzern Zurich trennt sich von seinen Altbeständen an Lebensversicherungen in Deutschland. Übernommen werden die 720.000 traditionellen Polizzen der Zurich Deutscher Herold Leben mit Zins- und Beitragsgarantien von der Abwicklungsgesellschaft Viridium, hinter der der Finanzinvestor Cinven und die Hannover Rück stehen. Dahinter verbirgt sich ein verwaltetes Vermögen von rund 21 Mrd. Euro, wie Zurich und Viridium am Freitag mitteilten.
Zurich will sich in Deutschland - wie zuvor schon in Italien - auf das Geschäft mit fondsgebundenen Lebensversicherungen konzentrieren, aus denen bereits der größte Teil des deutschen Portfolios von rund drei Millionen Polizzen besteht.
Für Viridium ist es die fünfte Übernahme innerhalb von acht Jahren und die zweitgrößte nach Generali Leben. Der Kaufpreis für das Zurich-Portfolio lag einem Insider zufolge bei etwas weniger als einer halben Milliarde Euro. Die Beteiligten wollten sich dazu nicht äußern. Die in Neu-Isenburg bei Frankfurt ansässige Viridium hat sich auf den Aufkauf und die Abwicklung von Lebensversicherungsbeständen ohne Neugeschäft spezialisiert. Mit einem Bestand von künftig rund 4,5 Millionen Verträgen und einem verwalteten Vermögen von 92 Milliarden Euro ist sie in Deutschland der mit Abstand größte Bestandsverwalter.
Für viele Versicherer sind die traditionellen Garantie-Polizzen unattraktiv, weil sie relativ viel Kapital binden. Zurich erwartet, dass sich die Solvenzquote durch den Verkauf des deutschen Bestands um acht Prozentpunkte auf 242 Prozent verbessert.