Zürcher Kantonalbank senkten Schweizer BIP-Prognose für 2022
Wirtschaft soll heuer nur um 2,7 Prozent wachsen
Zürcher Kantonalbank senkten Schweizer BIP-Prognose für 2022
Die Ökonomen der Zürcher Kantonalbank (ZKB) rechnen nach dem überraschenden Kurswechsel der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für heuer und das kommende Jahr mit einem geringeren Wachstum der Schweizer Wirtschaft als bisher. Außerdem erwarten sie eine hartnäckige Inflation. Neu wird für 2022 mit einem Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,7 Prozent, nach bisher 3,0 Prozent, gerechnet und für 2023 mit einem Anstieg von 1,5 Prozent, nach 1,7 Prozent.
Eine Konjunkturabschwächung in der Schweiz lasse sich nicht vermeiden. Die Schweizer Wirtschaft werde sich im zweiten Halbjahr unter anderem wegen des forschen Vorgehens seitens der Notenbanken abschwächen. Aber mit einem statistischen Überhang von aktuell mehr als 2 Prozent werde das Wachstum auf dem Papier trotzdem sehr stattlich ausfallen.
Die SNB hatte am vergangenen Donnerstag die Zinswende eingeläutet. Die Notenbank erhöhte den sogenannten SNB-Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf minus 0,25 Prozent.
Das Ende des Regimes der Negativzinsen sei damit inzwischen greifbar nahe, so die ZKB-Experten am Dienstag. Überrascht habe zum einen die Anhebung um ganze 50 Basispunkte - müsse man doch bis ins Jahr 2000 zurückgehen, als die SNB letztmals einen solchen starken Schritt nach oben tätigte.
Nach Ansicht der ZKB ist es außerdem "sehr wahrscheinlich", dass die SNB die Inflation aggressiver bekämpfen und bereits bei ihrer nächsten geldpolitischen Lagebeurteilung im September den Leitzins nochmals um 50 Basispunkte anheben werde.