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Befragte Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg auf 10,0 Punkte gerechnet. Das Barometer für die aktuelle Lage gab dagegen abermals nach, und zwar um 2,4 Punkte auf minus 86,9 Zähler. Das ist der schlechteste Wert seit Mai 2020, als die Coronapandemie zu einer schweren Rezession führte.
"Ausgehend von einer sehr schlechten Lagebewertung steigen die Konjunkturerwartungen für Deutschland", kommentierte ZEW-Chef Achim Wambach die Entwicklung. "Dazu beigetragen haben die Erwartung stabiler Inflationsraten und die damit verbundene Aussicht auf weitere Zinssenkungen durch die EZB."
Positive Signale gebe es zudem aus wichtigen deutschen Exportmärkten. Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum, die USA und China hätten sich deutlich verbessert. "Der gestiegene Optimismus für China dürfte mit den Konjunkturmaßnahmen der chinesischen Regierung zusammenhängen", sagte Wambach. "Diese Entwicklungen dürften ebenfalls zu den erhöhten Konjunkturerwartungen für Deutschland beigetragen haben."
Die deutsche Wirtschaft steckt aktuell mit einem Bein in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im zweiten Quartal um 0,1 Prozent, nachdem es in den ersten drei Monaten des Jahres noch zu einem Wachstum von 0,2 Prozent gereicht hatte. Im gerade beendeten Sommerquartal könnte es erneut zu einem Rückgang gekommen sein. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge sprechen Fachleute von einer technischen Rezession.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Monika Skolimowska