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Befragte Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 17,0 Punkte gerechnet. Das Barometer für die aktuelle Lage gab ebenfalls nach, und zwar um 7,2 Punkte auf minus 84,5 Zähler. Das ist der schlechteste Wert seit Mai 2020, als die Coronapandemie zu einer Rezession führte.
"Die Hoffnung auf eine baldige Besserung der wirtschaftlichen Lage schwindet zusehends", kommentierte ZEW-Chef Achim Wambach die Entwicklung. "Die Anzahl der Optimisten und Pessimisten hält sich mittlerweile die Waage." Daran habe auch die erneut gelockerte Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) nichts geändert, die ihren Leitzins im Juni und im September gesenkt hat. "Den Zinsentscheid der EZB scheinen die meisten Befragten bei ihrer Erwartungsbildung bereits eingepreist zu haben", sagte Wambach dazu.
Die deutsche Wirtschaft steckt aktuell mit einem Bein in der Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte im zweiten Quartal um 0,1 Prozent, nachdem es in den ersten drei Monaten des Jahres noch zu einem Wachstum von 0,2 Prozent gereicht hatte. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen. "Für einen nachhaltigen Aufschwung müssten sich die Auftragsbücher der deutschen Unternehmen wieder füllen", sagt der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. "Doch genau daran hapert es im Moment."
FRANKFURT/MAIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Arne Dedert