Welle der Preiserhöhungen ebbt in Deutschland langsam ab
Welle der Preiserhöhungen ebbt in Deutschland langsam ab
Die Welle der Preiserhöhungen in Deutschland wird dem Ifo-Institut zufolge im Sommer abebben - allerdings nur leicht. Das Barometer für die Preiserwartungen in den kommenden drei Monaten sank im Mai von 21,5 auf 19,0 Punkte, wie die deutschen Forscher am Freitag zu ihrer monatlichen Unternehmensumfrage mitteilten. Das ist der niedrigste Stand seit mehr als zwei Jahren.
Im Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln sank der Wert von 69,7 auf 63,2 Punkte, bleibt damit aber auf einem sehr hohen Niveau. "Die Inflationsrate für die Verbraucher wird daher nur ganz langsam sinken", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Denn auch bei vielen Dienstleistern gehen die Preiserwartungen nur schleppend zurück."
Als Beispiel nannte Wollmershäuser die Gastronomie. Hier sank das Barometer von 36,4 auf 34,1. Auch bei den Reisebüros nahm es von 48,6 auf 46,5 Punkte ab, bleibt damit aber auf einem überdurchschnittlich hohen Niveau. Im Handel insgesamt gingen die Preiserwartungen zurück, und zwar von 26,4 auf 18,6 Punkte.
Bei den Fahrradhändlern - die lange mit Lieferengpässen zu kämpfen hatten - stürzte die Zahl sogar von plus 31,2 auf minus 21,8 ab. "Diese Betriebe planen also mehrheitlich Preiskürzungen", erklärte das Ifo-Institut. Damit können auch die Auftraggeber beim Bau rechnen. In dieser Branche sank die Zahl von plus 3,9 auf minus 6,9.
In der Industrie sanken die Preiserwartungen von 12,1 auf 7,7 Punkte. In einzelnen Branchen zeichnen sich mittlerweile sogar deutliche Preissenkungen ab. "Bis das bis zum Verbraucher durchschlägt, wird aber noch einige Zeit vergehen", sagte Wollmershäuser.