von
Die Anwälte des US-Justizministeriums argumentieren, Google habe seine Finanzmacht genutzt, um potenzielle Konkurrenten zu übernehmen und den Werbetechnologiemarkt zu beherrschen. Werbetreibende und Betreiber von Webseiten hätten somit keine andere Wahl, als die Google-Technologie zu verwenden.
Der Konzern habe wettbewerbswidrige und rechtswidrige Mittel eingesetzt, "um jede Bedrohung seiner Vorherrschaft über digitale Werbetechnologien zu beseitigen oder deutlich zu verringern", heißt es in der Klage, der sich mehrere US-Bundesstaaten angeschlossen haben. Ähnliche Untersuchungen zu Googles Dominanz in diesem Geschäft laufen in der Europäischen Union und in Großbritannien.
Ziel der US-Regierung ist es, dass der Technologieriese zumindest seine Plattform Google Ad Manager (GAM) verkauft, also den Marktplatz, der Anbietern die Möglichkeit eröffnet, ihr Anzeigengeschäft zu organisieren.
Das in Kalifornien ansässige Unternehmen weist die Vorwürfe der Regierung als "grundlegend falsch" zurück. Es sieht in der Klage eine Verletzung der Grundsätze des Kartellrechts, das Wirtschaftswachstum und Innovation fördern solle. Der Tech-Konzern führt ferner an, die Argumentation der Kläger basiere auf einer veralteten Vorstellung vom Internet.
Der Prozess in Virginia ist auf mindestens sechs Wochen angesetzt. Eine Entscheidung über die Frage, ob Google gegen das Kartellrecht verstoßen hat, wird erst Monate nach dessen Ende erwartet. Im Falle eines Schuldspruchs würde in einem separaten Verfahren entschieden werden, wie Google das Urteil umsetzen soll.