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Mit "Normalisierung" ist das Senken des Leitzinses auf ein Niveau gemeint, das Investitionen und Ausgaben weder fördert noch hemmt. Es liegt aus Sicht Bostics unterhalb der Leitzinsspanne von 4,75 bis 5,0 Prozent, die von der Fed mit einer Senkung um einen halben Prozentpunkt in der vergangenen Woche festgelegt wurde.
Fed-Führungsmitglied Neel Kashkari dämpfte unterdessen Spekulationen auf weitere größere Senkungen. Er erwarte nach der XL-Zinswende von voriger Woche nun eher kleinere Schritte, sagte der Chef der regionalen Notenbank von Minneapolis dem Sender CNBC. Er gehe von zwei Senkungen um jeweils einem Viertelprozentpunkt - also jeweils 25 Basispunkte - in diesem Jahr aus. Doch hänge alles von den hereinkommenden Daten ab.
Direktoriumsmitglied Christopher Waller hatte jüngst im CNBC-Interview darauf hingewiesen, dass ihn Anzeichen für einen stärker als erwartet abklingenden Preisauftrieb zur Zustimmung für den großen Zinsschritt bewogen hätten. Er sagte zudem, er habe kein Problem mit weiteren kräftigen Senkungen, wenn dies notwendig erscheine, um die Inflation in der Nähe des Zielwerts von zwei Prozent zu halten.
Wallers Äußerungen befeuerten Spekulationen, wonach der für die Zinspolitik zuständige Offenmarktausschuss der Fed auf der nächsten Sitzung im November womöglich einen weiteren großen Schritt nach unten gehen könnte. Zentralbankchef Jerome Powell hat allerdings signalisiert, dass die großformatige Senkung um einen halben Prozentpunkt nicht "das neue Tempo" der Fed sei.
"Die nächste FOMC-Sitzung findet kurz nach den US-Wahlen statt und wird wahrscheinlich nicht versuchen, politische Schlagzeilen zu machen; daher ist eine Senkung um 25 Basispunkte angemessen", sagte Sam Vereecke vom Vermögensverwalter DPAM. Dies eröffne Spielraum für weitere Senkungen im Dezember und im neuen Jahr. Eine stärkere Konjunkturabschwächung würde aus seiner Sicht eine zusätzliche Lockerung erfordern.
WASHINGTON - USA: FOTO: APA/APA/AFP/OLIVIER DOULIERY