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Evotec gab sich reserviert: Man habe eine unverbindliche Interessenbekundung von Halozyme erhalten, vorherige Kontakte habe es nicht gegeben. Man werde das Offert nun "sorgfältig analysieren (und) über weitere Schritte entscheiden".
Die Aussicht auf eine Übernahme trieb die Evotec-Aktie am Freitag um 20 Prozent in die Höhe auf 10,35 Euro. Ende 2023 war sie mit 21,69 Euro noch mehr als das Doppelte wert. Doch dann erschütterte eine Insiderhandelsaffäre um den damaligen Vorstandschef Werner Lanthaler das Unternehmen. Der Österreicher nahm den Hut. Seither arbeitet Evotec an seiner Neuausrichtung, die erst einmal Geld kostet.
Der niedrige Kurs der Evotec-Aktie hatte bereits zuvor den Finanzinvestor Triton auf den Plan gerufen. Er hatte sich seit Mitte Oktober für 131 Millionen Euro ein Aktienpaket von 9,99 Prozent zusammengekauft und war damit zum größten Aktionär von Evotec aufgestiegen, noch vor dem Novo-Nordisk-Eigentümer Novo Holdings. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg erwägt auch Triton ein Übernahmeangebot. Für den Investor hätte sich der Einstieg aber schon jetzt gelohnt: Am Freitag war sein Aktienpaket bereits 182 Millionen Euro wert.
Insidern zufolge ist Triton nicht der einzige Finanzinvestor, der ein Auge auf Evotec geworfen hat. Doch Unternehmen aus der Branche wie Halozyme können in der Regel mehr bieten. Die 1998 gegründete Halozyme aus San Diego in Kalifornien ist seit 20 Jahren an der Technologiebörse Nasdaq notiert und wird dort mit knapp 6,9 Mrd. Dollar (6,6 Mrd. Euro) bewertet. Die Aktie ist heuer um etwa die Hälfte gestiegen.