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An der Portfoliostrategie habe sich nichts geändert. Die Pläne zur Verselbstständigung der Stahlsparte seien ebenso bekannt wie die für das Marinegeschäft, wo eine Partnerschaft mit Finanzinvestoren und dem Bund angestrebt werde. Die übrigen Segmente, darunter Automotive Technology, seien ebenso Bestandteil des Konzerns. Sie könnten aber auch durch Partnerschaften und Portfolioaktivitäten weiterentwickelt werden, wenn dies sinnvoll sei.
Thyssenkrupp reagierte mit dem Statement auf einen Bericht der Wirtschaftszeitung "Handelsblatt". Der Konzern könne faktisch abgewickelt werden, berichtete die deutsche Zeitung unter Berufung auf mehrere mit den Vorgängen vertraute Personen. In der Führung des Konzerns herrsche offenbar die Auffassung, dass das Konstrukt Thyssenkrupp keine Zukunft mehr habe und die einzelnen Teile besser verwertet werden könnten. In der radikalsten Form könne eine Restfirma um den Anlagenbauer Rothe Erde mit bestenfalls einigen wenigen tausend Mitarbeitern stehen. Die Zeichen stünden auf Zerschlagung.
Thyssenkrupp hat sich in den vergangenen Jahren bereits von zahlreichen Geschäften getrennt. Dazu gehört etwa das Edelstahlgeschäft oder die Aufzugssparte, durch deren Verkauf rund 17 Mrd. Euro in die leeren Kassen des Konzerns flossen. Die zur Disposition gestellte Stahlsparte beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Marine-Geschäft kommt auf rund 7.800. Derzeit zählt der Ruhrkonzern weltweit rund 98.000 Beschäftigte. Vor zehn Jahren waren es noch 160.000 und vor 20 Jahren 184.000.
ESSEN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA (AFP)/INA FASSBENDER