von
Sie begründeten ihren Schritt damit, dass die Inflationserwartungen von Verbrauchern und Unternehmen gestiegen seien. Der Inflationsdruck bleibe hoch, es gebe noch keine Hinweise auf ein Nachlassen. Die Zentralbank geht davon aus, dass ihre Hochzinspolitik die Teuerungsrate im kommenden Jahr auf 4,0 bis 4,5 Prozent drücken wird. Im August sind die Verbraucherpreise mit rund neun Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat etwa doppelt so stark gestiegen.
Neue Prognosen gehen für das Gesamtjahr von einer Inflationsrate von 7,3 Prozent aus. Das liegt deutlich über dem Zielwert der Notenbank von vier Prozent. "Insgesamt bleiben die Inflationserwartungen der Wirtschaftsakteure auf einem erhöhten Niveau", erklärte die Zentralbank.
Präsident Wladimir Putin hat die Industrie wegen des seit mehr als zweieinhalb Jahren währenden Angriffs gegen die Ukraine faktisch auf Kriegswirtschaft umgestellt, was zu Verwerfungen führt. Viele Unternehmen aus anderen Bereichen müssen hohe Löhne bezahlen, um ihre Mitarbeiter nicht zu verlieren. Hinzu kommt, dass russische Freiwillige mit einem Sold in die Armee gelockt werden, der den Durchschnittslohn deutlich übersteigt. Einige Ökonomen warnen davor, dass dies eine Lohn-Preis-Spirale in der Wirtschaft auslösen könnte.
Hohe Zinsen machen Kredite für Investitionen teurer. Dadurch kann die Nachfrage gedämpft werden, wodurch wiederum die Teuerung eingegrenzt werden kann. Allerdings leidet darunter die Konjunktur.
MÜNCHEN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Sven Hoppe