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"Neue" Weststrecke der Bahn in NÖ monatelang nicht benützbar

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Bahnhof Tullnerfeld stark vom Hochwasser betroffen
©APA/APA/HELMUT FOHRINGER/HELMUT FOHRINGER
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Es ist zu befürchten gewesen und seit Montagnachmittag offiziell: Die "neue" Weststrecke der Bahn wird im Abschnitt Wien - St. Pölten nach der jüngsten Hochwasserkatastrophe noch monatelang nicht benützbar sein. Der Schaden liege im dreistelligen Millionenbereich, erklärte Judith Engel, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG, bei einem Pressegespräch am Bahnhof Tullnerfeld. Wann der Betrieb in dem Streckenabschnitt wieder aufgenommen wird, ist vorerst ungewiss.

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Der Bahnhof Tullnerfeld und der Tunnel Atzenbrugg sind vom Hochwasser besonders stark getroffen worden. Wie groß das Ausmaß der Beschädigungen ist, sei erst in den vergangenen Tagen sichtbar geworden, nachdem die Feuerwehr das Wasser, das einen Meter hoch gestanden war, abgepumpt hatte, so Engel. Es sei damit zu rechnen, dass der Wiederaufbau mehrere Monate dauern werde. Das Jahrhunderthochwasser habe Jahrhundertschäden an der Schieneninfrastruktur hinterlassen.

Der Bahnhof Tullnerfeld sei das Symbol für den Schaden der Jahrhundertflut, führte Engel weiter aus. Alle elektrischen Anlagen seien geflutet und zerstört. Christian Burkhart, Bezirksfeuerwehrkommandant von Tulln, bezeichnete die Lage in Tullnerfeld als "langwierige Geschichte". Das Wasser sei ebenso wie im Tunnel Atzenbrugg, wo auch die Gleise vom Schlamm befreit wurden, am Wochenende abgepumpt worden. "Aber leider steigt das Grundwasser stark." Die Halle war demnach auch am Montag noch immer nicht trocken.

Im 2,5 Kilometer langen Tunnel Atzenbrugg ist laut Engel davon auszugehen, dass die elektrischen Anlagen komplett neu installiert werden müssen. Es gebe dort ebenso wie im Bahnhof Tullnerfeld nach wie vor keine Stromversorgung. Im Lainzer Tunnel, der Verbindung von Wien-Meidling zur Weststrecke, und beim Knoten Hadersdorf hat es der Vorständin zufolge durch das Hochwasser auf dem Wienfluss ebenfalls Wassereintritte und Überflutungen gegeben. Die Folge seien auch hier Schäden an der Elektroinstallation und an Weichenantrieben sowie kaputte Gleisteile.

Die "alte" Weststrecke durch den Wienerwald soll ab 10. Oktober wieder zweigleisig befahrbar sein, blickte Engel am Montag voraus. Bis dahin sollen restliche Vermurungen geräumt und Gleisschäden repariert sein. Sie sei "zuversichtlich", dass der Termin halte, so die Vorständin. Ehe es so weit sei, würden Messfahrten stattfinden. Sicherheit auf der Strecke gehe jedenfalls vor.

Die Weststrecke ist die am stärksten befahrene Verbindung der ÖBB. An normalen Tagen verkehren zwischen Wien und St. Pölten etwa 550 Personen- und Güterzüge. Aufgrund der Unterbrechung sind es aktuell nur etwa 150. Mit der Inbetriebnahme des zweiten Gleises auf der "alten" Strecke soll die Kapazität auf etwa 300 angehoben werden. Das entspricht laut Engel dem Niveau des Jahres 2012. Damals wurde die neue Verbindung eröffnet. Es werde "mit Hochdruck" gearbeitet, versicherte die Vorständin.

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