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Für das zweite Halbjahr sei keine Besserung in Sicht, es werde ein Produktionsrückgang von neun Prozent erwartet. Über 5.000 Stellen seien in den vergangenen sechs Monaten im Ausland aufgebaut worden. Kurzarbeit gebe es aber derzeit keine in der Branche. Laut einer Umfrage unter den Mitgliedern des FMTI tragen sich knapp 50 Prozent mit dem Gedanken, ihren Standort ins Ausland zu verlagern - sofern das möglich ist. 85 Prozent der Betriebe in der Metalltechnischen Industrie sind Familienunternehmen.
Knill beklagte, dass es in seiner Branche seit 2009 kein Wachstum mehr gegeben habe, zuletzt sogar einen Schrumpfungsprozess. "Wir befinden uns mittendrin in einer Rezession", so der steirische Industrielle am Donnerstag vor Journalisten. Der Auftragsrückgang, verstärkt durch steigende Lohnstückkosten und hohe Energiepreise, belaste jedenfalls die Margen. Hier zahle die Industrie die Zeche für die im EU-Vergleich überdurchschnittlich hohe Inflation, da diese in Österreich bei den Kollektivvertrags-Verhandlungen traditionell abgegolten wird.
Die Löhne seien laut FMTI in Österreich mehr als doppelt so viel gestiegen wie im EU-Vergleich und dreimal so hoch wie in Deutschland. Der Wert liegt in Österreich circa bei 8,9 Prozent, in Deutschland bei 2,9 Prozent, der Euroraum notiert bei rund 3,5 Prozent. Die Arbeitskosten würden 22 Prozent über dem Eurozonen-Durchschnitt liegen. Der Personalaufwand sei im Vorjahr um 7,6 Prozent auf 10,5 Mrd. Euro gestiegen.
Traditionell läuten die Metaller die Herbstlohnrunde ein, aber heuer fällt das große Feilschen aus. Die Sozialpartner haben sich im Vorjahr auf einen zweijährigen Abschluss geeinigt. Für das kommende Kollektivvertrags-Jahr, beginnend mit Oktober, setzt sich die Lohn- und Gehaltssteigerung aus der Jahresinflation von Oktober 2023 bis September 2024 plus 1 Prozent Zuschlag zusammen. Wie hoch diese "rollierende Inflation" ist wird am 18. Oktober festgelegt. Derzeit liegt sie bei rund 3,9 Prozent, sprich mit Stichtag heute würde die KV-Erhöhung 4,9 Prozent betragen. Knill begrüßte, den zweijährigen Abschluss, dieser bringe mehr Planungssicherheit für die Betriebe.