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"Nach dem Rückgang des BIP um 0,8 Prozent im Jahr 2023 hat sich angesichts der schwachen Entwicklung in den Produktionsbereichen in der ersten Jahreshälfte 2024 ein weiterer Rückgang der österreichischen Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent real im Jahresvergleich ergeben", fasst Stefan Bruckbauer, Chefökonom bei der UniCredit Bank Austria, die Lage zusammen. Nur der Dienstleistungssektor habe - bei sehr unterschiedlichen Branchenentwicklungen - ein leichtes Wachstum verzeichnen können.
Die meisten Branchen in Österreich starteten jedenfalls schwach in die zweite Jahreshälfte 2024. Der Dienstleistungssektor erlebe in den kommenden Monaten eine Abkühlung mit "zumindest moderaten Wachstumsaussichten". In der Industrie müsse von einer Fortsetzung der Rezession ausgegangen werden, deren Intensität sich schrittweise verringern sollte.
In der Bauwirtschaft seien Ansätze einer Erholung nur im Tiefbau und in der Hochbausanierung erkennbar. Im Hochbau waren die Umsätze heuer in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum den Angaben zufolge zweistellig im Minus, im Tiefbau "nur" um rund 6 Prozent. Ein leichtes Plus habe es hingegen in den Baunebengewerbesparten gegeben.
Die leichte Belebung der heimischen Wirtschaft rund um den Jahreswechsel habe seit dem Frühjahr wieder an Schwung verloren, so die Ökonomen. Im zweiten Quartal kam es zu einer Stagnation. Vor allem die Industrie leidet dem Branchenüberblick zufolge unter einer beharrlichen Auftragsflaute.