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Panetta, der früher auch dem sechsköpfigen Führungsteam der Europäischen Zentralbank (EBZ) angehörte, sprach sich für eine stärkere Integration der EU-Länder auch in Finanz- und Steuerbelangen aus. Mit dem Auslaufen des EU-Programms "Next Generation EU" im Jahr 2026 sei Europa mit internen und externen Herausforderungen konfrontiert, die seine Solidität und seinen Zusammenhalt auf die Probe stellen würden. "Angesichts dieser Herausforderungen haben die europäischen Regierungen die Aufgabe, den Schwung der EU-Integration nicht zu verlieren und den gemeinsamen Weg weiterzugehen", so Panetta.
Der Notenbank-Chef erinnerte daran, dass Schätzungen zufolge das Pro-Kopf-Einkommen in Europa ohne den Binnenmarkt heute um ein Fünftel niedriger wäre. Europa könne sich - sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus strategischen Gründen - "nicht darauf beschränken, ein bloßer Nutzer" der fortschrittlichsten Technologien wie der künstlichen Intelligenz zu sein, sondern müsse eine aktive Rolle bei deren Produktion anstreben, so Panetta und bezog sich dabei auch auf Robotik, Weltraumforschung und Biotechnologie.
"Der Fall der künstlichen Intelligenz (KI) ist emblematisch", sagte Panetta und erinnerte daran, dass die europäischen Universitäten zwar qualitativ hochwertige Forschung betreiben, die Unternehmen des Kontinents aber nur eine geringe Präsenz in der KI-Entwicklung haben.