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Israel informiert USA über Bodeneinsätze im Libanon

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Israelische Panzer fahren an der Grenze zum Libanon auf
©APA/APA/AFP/MENAHEM KAHANA
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Israel hat Washington nach Angaben der US-Regierung über begrenzte Einsätze des Militärs an der libanesischen Grenze informiert. Israel habe mitgeteilt, dass es sich dabei um "begrenzte Operationen" handle, die sich auf "die Infrastruktur der Hisbollah in der Nähe der Grenze" konzentrierten, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Montag. Zu Details wollte er sich nicht äußern.

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Ob damit erste kleinere und begrenzte Bodeneinsätze auf der libanesischen Seite der Grenze gemeint waren, wie manche Medien dies interpretierten, war nicht klar. US-Medienberichten zufolge plant Israel eine begrenzte Bodenoffensive im Libanon. Diese könnte bereits binnen Stunden beginnen, berichteten die "Washington Post" und der Sender CBS unter Berufung auf einen US-Regierungsbeamten. US-Präsident Joe Biden bestätigte die Berichte in einem Austausch mit Journalistinnen und Journalisten nicht direkt.

Davor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass israelische Spezialkräfte bereits kleine, gezielte Vorstöße in den Süden des Libanons unternommen haben sollen. Die israelische Armee äußerte sich dazu bisher nicht. Ziel der Vorstöße sollte laut dem unbestätigten Bericht sein, eine mögliche Bodenoffensive vorzubereiten.

Mehrere Gegenden in Nordisrael wurden am Montagabend zu militärischem Sperrgebiet erklärt. Diese Gebiete dürften nicht betreten werden, so ein Militärsprecher zur Anordnung des nördlichen Kommandos der israelischen Truppen. Es handle sich um die Gebiete bei Metula, Misgav Am und Kfar Giladi nahe der libanesischen Grenze.

Zuvor hatte ein Armeesprecher von Übungen als Teil der erhöhten Kampfbereitschaft der Truppen gesprochen. Am Nachmittag hatte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant gesagt, die nächste Phase des Kampfes gegen die Hisbollah werde bald beginnen. Am Montag trat auch das Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zusammen.

Der seit bald einem Jahr andauernde Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz war zuletzt eskaliert. Seit Tagen greift das israelische Militär massiv im Libanon an. Dabei wurden Hunderte Menschen getötet. Israel hatte zuvor die Rückkehr geflüchteter Israelis in ihre Heimatorte im Norden des Landes als weiteres Ziel im Gaza-Krieg erklärt.

Auch die Hisbollah schießt seit den neu entfachten intensiven Kämpfen täglich teils Hunderte Raketen auf Israel. Die Miliz hat nach Ausbruch des Gaza-Kriegs ihre sogenannte "Solidaritätsfront" eröffnet und Tausende Raketen auf Israel abgefeuert. Sie will ihre Waffen erst niederlegen, wenn der Krieg im Gazastreifen beendet wird.

Zehntausende Libanesen sind aus ihren Dörfern und Städten geflohen. Viele harren in der Hauptstadt Beirut aus und schlafen angesichts fehlender Unterkünfte teils auf Matratzen an der Küstenpromenade der Mittelmeerstadt. Die jüngste Eskalation dürfte bei vielen der rund neun Millionen Einwohner des Landes Erinnerungen an den letzten Krieg zwischen Israel und der Hisbollah vor 18 Jahren wecken.

Gallant spielte am Montag auf einen möglichen Bodeneinsatz im Libanon an. Die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sei ein wichtiger Schritt, "aber noch nicht alles", sagte Gallant bei einem Truppenbesuch an der Nordgrenze. "Wir werden alle unsere Fähigkeiten einsetzen."

Ziel sei weiterhin, die Rückkehr von 60.000 Israelis zu ermöglichen, die seit Monaten durch die Hisbollah-Angriffe aus Gebieten entlang der Grenze vertrieben sind. Man sei bereit, dafür "jede Anstrengung zu unternehmen" und Truppen in der Luft, auf See und am Boden einzusetzen.

Erstmals seit der Tötung Nasrallahs meldete sich die Spitze der islamistischen Miliz zu Wort und signalisierte ihre Kampfbereitschaft. "Wir wissen, dass der Kampf lang dauern könnte und sind auf alle Möglichkeiten vorbereitet", sagte der stellvertretende Hisbollah-Chef Naim Qassem in einer im Fernsehen übertragenen Rede. "Wenn Israel sich entscheidet, eine Bodenoffensive zu starten: Wir sind bereit." Wer die Hisbollah anführen soll, sagte er nicht.

Am Freitag hatte Israels Armee den Generalsekretär der vom Iran unterstützten Hisbollah im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet. Auch viele weitere Führungsmitglieder wurden getötet. Dennoch setzte die Hisbollah ihre Angriffe auf Israel zuletzt fort.

Im Libanon spitzt sich die humanitäre Notlage unterdessen zu. Nach UNO-Angaben flohen seit Beginn der massiven israelischen Luftangriffe bereits rund 100.000 Menschen nach Syrien. 60 Prozent seien Syrer, die einst im Libanon Zuflucht gesucht hatten, 40 Prozent Libanesen, berichtete das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) in Genf.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wandte sich unterdessen in einer Videobotschaft an die iranische Bevölkerung. Er betonte darin, es gebe im Nahen Osten keinen Ort, den sein Land nicht erreichen könne. "Fragt Mohammed Deif. Fragt Nasrallah", sagte er in Bezug auf die gezielt getöteten Führer von Hamas und Hisbollah. Es gebe keinen Ort, an den Israel nicht gehen würde, "um unser Volk und unser Land zu beschützen". Die Regierung in Teheran bringe die iranische Bevölkerung täglich "näher an den Abgrund".

Zugleich fand Netanyahu versöhnliche Worte an die Iraner, verbunden mit der Hoffnung auf einen Machtwechsel in Teheran: "Wenn der Iran endlich frei ist - und der Moment ist näher, als die Leute glauben -, wird alles anders sein", versicherte er. "Zwei alte Völker, das jüdische und das persische, werden endlich im Frieden sein."

Die Hisbollah sowie die islamistische Hamas im Gazastreifen gehören zur sogenannten "Achse des Widerstands", einem von der Führung in Teheran unterstützten Netzwerk im Kampf gegen den Erzfeind Israel.

Israeli army tanks are deployed in the Upper Galilee region of northern Israel near the border with Lebanon on September 29, 2024. Israel said on September 29 that it was carrying out new air raids against "dozens" of Hezbollah targets in Lebanon, after killing the Iran-backed group's leader, Hassan Nasrallah. Israel has also raised the prospect of a ground operation against Hezbollah, prompting widespread international concern. (Photo by Menahem KAHANA / AFP)

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