OPCW: Israel, Ägypten und Nordkorea sollten auf Chemiewaffen verzichten

Nach dem Verzicht Syriens auf seine Chemiewaffen sollten sich auch Israel, Ägypten und Nordkorea dem Verbot dieser Kampfstoffe anschließen. Dies forderte der Chef der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW), Ahmet Üzümcü, am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters in Oslo.
Angola, Birma und Südsudan, die der entsprechenden Konvention noch nicht beigetreten sind, stünden etwa kurz davor.
"Jetzt, da Syrien Mitglied geworden ist, glaube ich, könnte auch Israel darüber nachdenken", sagte Üzümcü. Israel, das einen Beobachterstatus in der OPCW hat, unterzeichnete die Konvention 1993, hat sie aber nicht ratifiziert. Zu eigenen Chemiewaffen äußert sich das Land ebenso wenig wie zu eigenen Atomwaffen. Geheimdienstminister Juwal Steinitz sagte im September, Israel würde über die Angelegenheit diskutieren, wenn es in Nahen Osten Frieden gebe.
Üzümcü: Zusammenarbeit mit syrischer Regierung sei "kooperativ, konstruktiv und transparent" gewesen
Üzümcü betonte, es gebe keine Entschuldigung mehr dafür, nicht der Konvention beizutreten. "Drei (Länder) stehen dicht vor einer Mitgliedschaft, und ich hoffe, dass die anderen ihre Positionen überdenken."
Der syrischen Regierung stellte Üzümcü ein positives Zeugnis bei der Beseitigung der Chemiewaffen aus: Sie sei bislang "kooperativ, konstruktiv und transparent" gewesen. Am Vortag hatte er gesagt, es gebe beim Abtransport der Waffen und Chemikalien leichte Verzögerungen. Grund dafür sei der Bürgerkrieg. Er sei aber optimistisch, dass die Vernichtung der Waffen bis Ende Juni 2014 erreicht werde.