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Im November lag die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft noch bei 2,2 Prozent, im Oktober bei 2,0 und im September bei 1,7 Prozent. Der Europäischen Zentralbank (EZB) dürfte der Anstieg ungelegen kommen. Sie hat für das laufende Jahr eine Fortsetzung ihres 2024 begonnenen Zinssenkungskurses signalisiert. Sie strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent als optimales Niveau für die Wirtschaft an.
Ökonomen gehen davon aus, dass die Währungshüter Ende Jänner ihren Leitzins erneut senken werden. Wegen der schwachen Konjunktur dürfte die Inflation im Jahresverlauf allmählich abflauen. Die EZB hatte 2024 wegen des insgesamt nachlassenden Inflationsdrucks den Einlagenzins viermal gesenkt - auf derzeit 3,00 Prozent. Ökonomen gehen davon aus, dass er heuer schrittweise auf 2,0 Prozent gedrückt wird. Der Zins, zu dem sich Banken frisches Geld bei der Notenbank besorgen können, liegt derzeit bei 3,15 Prozent.
Die Kerninflation, in der die schwankungsanfälligen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, verharrte im Dezember bei 2,7 Prozent. Die EZB achtet sehr auf dieses Maß, da es zugrundeliegende Inflationstrends gut widerspiegelt. Größter Preistreiber im Dezember waren erneut die Dienstleistungen. Sie verteuerten sich um 4,0 Prozent, nach 3,9 Prozent im November. Die Energiepreise zogen um 0,1 Prozent an, nachdem sie im November noch um 2,0 Prozent gesunken waren.
Die höchsten Inflationsraten unter den 20 Euro-Ländern wiesen am Jahresende Belgien und Kroatien mit 4,4 und 4,5 Prozent auf. In Deutschland, der größten Volkswirtschaft Europas, zogen die Preise - nach einheitlichem EU-Standard berechnet - um 2,8 Prozent an. In Irland (1,0 Prozent) und in Italien (1,4 Prozent) fiel die Teuerungsrate am niedrigsten aus. In Österreich lag sie bei 2,1 Prozent.
LEIPZIG - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Hendrik Schmidt