Hohe Energiepreise belasten Agrana stark
Konzernergebnis stieg von 12 Mio. Euro auf 36 Mio. Euro
Hohe Energiepreise belasten Agrana stark
Die stark gestiegenen Energiepreise machen dem börsennotierte Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana zu schaffen. "Die Energiekosten haben sich für uns verdreifacht in den letzten zwei Jahren", sagte Agrana-Chef Markus Mühleisen im APA-Gespräch. Vor allem die Zucker- und Stärkeproduktion sei sehr energieintensiv.
Derzeit deckt die Agrana rund die Hälfte ihres Energieverbrauchs in Österreich mit Gas. Um die Energieversorgung im Falle eines russischen Gas-Lieferstopps aufrechtzuerhalten, rüstet der Konzern bis zum Herbst seine Zucker-und Stärkefabriken in Österreich mit Heizöl-Brennern zur Dampferzeugung aus. Die Investitionskosten für das duale Heizsystem belaufen sich auf rund 10 Mio. Euro. Von der Regierung wünscht sich der Agrana-CEO im Hinblick auf die Energie-Notfallpläne "noch eine bessere Abstimmung".
Die Agrana hat im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2022/23 einen deutlich höheren Gewinn erzielt. Das Konzernergebnis stieg von 12,1 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf nun 36,1 Mio. Euro. Der Gewinnanstieg sei unter anderem auf die "sehr positive Entwicklung" im Geschäftsbereich Ethanol zurückzuführen, so Mühleisen.
Das Betriebsergebnis (Ebit) im ersten Quartal kletterte um 146,9 Prozent auf 51,6 Mio. Euro, der Umsatz erhöhte sich um 25,6 Prozent auf 886,3 Mio. Euro. "Die Herausforderungen durch verstärkte Marktvolatilitäten aufgrund des Ukraine-Krieges haben wir bisher gut gemeistert", so der Agrana-Chef.
"Die Inflation ist ein Thema, welches alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette herausfordert und daher versuchen wir zunächst alle Effizienzen in unseren Handlungsbereichen bestmöglich auszuschöpfen." Man erhöhe die Verkaufspreise "nur dann, wenn es nicht mehr anders geht". Für das Gesamtjahr 2022/23 rechnet das Agrana-Management mit einem "sehr deutlichen Anstieg" beim Ergebnis der Betriebstätigkeit und mit einem "deutlichen Anstieg" beim Konzernumsatz.