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"Die Wirtschaftsleistung dürfte damit kaum zulegen - wenn überhaupt", hieß es mit Blick auf das Sommerquartal. Das DIW nannte mehrere Gründe dafür. "Die holprige weltwirtschaftliche Entwicklung, insbesondere in China und dem Euroraum, bremst weiterhin die deutsche Exportwirtschaft, was die Unternehmen wiederum mit Investitionen zögern lässt", sagte die Leiterin des Bereichs Prognose und Konjunkturpolitik im DIW Berlin, Geraldine Dany-Knedlik.
"Zudem ist trotz der eingeleiteten Zinswende das Zinsniveau weiterhin hoch." Lediglich der private Konsum dürfte dank stabiler Inflationsraten und weiter steigender Einkommen im Sommerquartal wohl etwas zur Stabilisierung beitragen.
Vor allem in der Industrie bleibt die Lage demnach kritisch. Die Produktion dürfte auf niedrigem Niveau stagnieren. Die Auftragsbestände würden abschmelzen. "Die deutsche Industriekonjunktur steht nach wie vor unter keinem guten Stern", sagte DIW-Konjunkturexpertin Laura Pagenhard. "Die Unternehmen in Deutschland können aktuell noch nicht von der Zinswende der Europäischen Zentralbank profitieren, die Nachfrage stagniert und die Investitionsschwäche hält an."
Europas größter Volkswirtschaft droht eine Rezession: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) schrumpfte von April bis Juni um 0,1 Prozent zum Vorquartal, nachdem es in den ersten drei Monaten noch zu einem Plus von 0,2 Prozent gereicht hatte. Bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer technischen Rezession gesprochen.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene