Dienstleister stützen deutsche Konjunktur im April - Umfrage
Entwicklungen in Industrie und Dienstleistungssektor sehr unterschiedlich
Dienstleister stützen deutsche Konjunktur im April - Umfrage
Die deutsche Wirtschaft hat im April trotz steigender Inflation und hoher Unsicherheit durch den russischen Krieg gegen die Ukraine kaum an Fahrt verloren. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank zwar um 0,6 auf 54,5 Punkte, wie S&P Global zu seiner monatlichen Umfrage unter hunderten Unternehmen mitteilte. Das Barometer hielt sich damit klar über der Marke von 50, ab der es ein Wachstum signalisiert.
"Die Entwicklungen in Industrie und Dienstleistungssektor laufen zunehmend auseinander", kommentierte S&P-Global-Ökonom Phil Smith die Entwicklung. "Während der Servicesektor dank der zurückgehenden Corona-Restriktionen und der daraus resultierenden Aufholjagd weiter an Dynamik gewonnen hat, ist die Industrieproduktion wegen der Kombination aus erneuten Lieferunterbrechungen und rückläufiger Nachfrage nach Industrieerzeugnissen gesunken."
Das Wiedererstarken der Dienstleister sei für den Moment eine wichtige Konjunkturstütze. "Allerdings dürften das Ende der meisten Restriktionen und der damit verbundene Aufschwung das Wachstum nur vorübergehend ankurbeln", warnte Smith zugleich. Zudem sei nicht auszuschließen, dass ein längerer Abschwung in der Industrie nicht auch noch auf die Dienstleister überspringe.
Keine Entwarnung gibt es beim Thema Inflation. Die Verkaufs- und Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen wurden im April in Rekordgeschwindigkeit angehoben.