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Deutscher Onlinehandel wächst 2024 trotz Konjunkturflaute

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Brutto-Erlöse mit Waren im E-Commerce stiegen im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent auf 80,6 Mrd. Euro
©APA/APA/dpa/Tom Weller
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Trotz allgemeiner Rezession hat der deutsche Onlinehandel 2024 ein leichtes Umsatzplus geschafft. Die Brutto-Erlöse mit Waren im E-Commerce stiegen im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent auf 80,6 Mrd. Euro und damit erstmals seit 2021, wie der Branchenverband bevh mitteilte. Allerdings fiel das Plus nur halb so groß aus wie ursprünglich erwartet.

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Für 2025 rechnen der bevh und das EHI Retail Institute in einer gemeinsamen Prognose mit einem nominalen Umsatzwachstum von 2,5 Prozent. "Der E-Commerce ist wieder im Plus, obwohl die schlechte Konsumstimmung in Deutschland anhält", sagte bevh-Präsident Gero Furchheim. Er erwarte ein "andauerndes und mittelfristig verstärktes Wachstum". Risiken dafür wären neue Krisen, Unsicherheiten etwa im Umfeld der Bundestagswahl in Deutschland und mehr geopolitische Spannungen.

"Bei positiven Impulsen besteht aber das Potenzial zu einem schnelleren Wachstum, insbesondere weil viele Konsumenten mit einer hohen Sparquote Rücklagen gebildet haben", erklärte Furchheim. Die Waren-Umsätze waren 2022 um knapp neun Prozent gesunken und 2023 sogar um knapp zwölf Prozent.

Im vergangenen Jahr kletterten auch die Umsätze mit digitalen Dienstleistungen wie bei Reisen, Tickets für Flüge und Züge, Kino oder Theater, Mietwagen, Apps und Online-Spiele. Hier gab es ein Plus von 6,1 Prozent auf 13,5 Mrd. Euro. Damit normalisierte sich das Wachstum nach teils starken Nachholeffekten der vergangenen Jahre.

Der Anteil des Onlinehandels mit Waren am gesamten Einzelhandel im engeren Sinn - also samt Lebensmitteln, aber ohne Apotheken-Umsätze - stabilisierte sich auf fast unverändertem Niveau von 10,1 Prozent.

Von den insgesamt 20 erfassten Warenkategorien im Onlinehandel erzielten 15 im vergangenen Jahr Umsatzzuwächse. Größte Gewinner waren nicht aufschiebbare Bedarfsgüter, allen voran Medikamente (+6,3 Prozent), Lebensmittel (+5,5 Prozent) und Tierbedarf (+5,4 Prozent). Die Umsätze im für den E-Commerce besonders wichtigen Modehandel blieben mit einem Plus von 0,1 Prozent für Bekleidung und 0,8 Prozent für Schuhe nahezu unverändert.

Abermals Umsatzrückgänge hinnehmen mussten hingegen der Onlinehandel mit Elektroartikeln und Telekommunikation (-2,4 Prozent), zu denen besonders Unterhaltungsgeräte zählen. "Hierzu beigetragen hatte auch, dass die Fußball-EM in Deutschland nicht den erhofften Konsumimpuls setzen konnte", erklärte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh).

BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/Tom Weller

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