Deutsche Industrie im Jänner mit dickem Auftragsplus
Doch nun "enorme Unsicherheit" wegen des Ukraine-Kriegs
Deutsche Industrie im Jänner mit dickem Auftragsplus
Die deutsche Industrie hat zu Jahresbeginn und damit mehrere Wochen vor Ausbruch des Krieges in der Ukraine überraschend viele Aufträge an Land gezogen. Die Unternehmen sammelten im Jänner um 1,8 Prozent mehr Bestellungen ein als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Experten hatten lediglich mit einem Plus von 1,0 Prozent gerechnet. Der Jänner markierte die dritte Aufwärtsbewegung in Folge.
Der Zuwachs der Bestellungen ist insbesondere auf die Auslandsaufträge zurückzuführen: Ihr Volumen stieg im Jänner gegenüber dem Vormonat um 9,4 Prozent. Dabei nahmen die ausländischen Auftragseingänge außerhalb der Eurozone mit 17 Prozent deutlich zu. Die Bestellungen aus den Staaten der Währungsunion hingegen sanken um 2,6 Prozent. Die Inlandsaufträge fielen um 8,3 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Das deutsche Wirtschaftsministerium verweist darauf, dass die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe bereits vor ihrer Zunahme im Jänner deutlich über dem Vor-Coronakrisenniveau lagen: "Allerdings bergen die aktuellen geopolitischen Entwicklungen enorm hohe Unsicherheiten bezüglich der weiteren Entwicklung der Nachfrage", hieß es mit Blick auf den Krieg in der Ukraine weiter. Unsicher sei auch, inwiefern die Produzenten den hohen Auftragsbeständen angesichts von Lieferengpässen und Materialknappheiten in naher Zukunft nachkommen könnten.