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Deutsche Immobilienpreise fallen weiter, Mieten steigen

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Krise dauert an - Nicht nur beim Immo-Konzern Signa
©APA/APA/dpa (Themenbild)/Marcus Brandt
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Der Preisverfall bei Häusern und Wohnungen in Deutschland hält nach Einschätzung der wichtigsten Immobilienfinanzierer an. Im dritten Quartal verbilligten sich Wohnimmobilien nach Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) im Schnitt um 1,7 Prozent zum zweiten Quartal. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stand ein Minus von 6,3 Prozent, berichtete der Verband, der unter anderem Deutsche Bank, Commerzbank, Landesbanken und große Sparkassen vertritt.

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Der Preisverfall bei Häusern und Wohnungen in Deutschland hält nach Einschätzung der wichtigsten Immobilienfinanzierer an. Im dritten Quartal verbilligten sich Wohnimmobilien nach Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) im Schnitt um 1,7 Prozent zum zweiten Quartal. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stand ein Minus von 6,3 Prozent, berichtete der Verband, der unter anderem Deutsche Bank, Commerzbank, Landesbanken und große Sparkassen vertritt.

Die am Freitag veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die Stabilisierung des Immobilienmarkts länger dauert als von vielen erwartet. Mit dem erneuten Rückgang sanken die Wohnimmobilienpreise in Deutschland laut VDP-Daten das fünfte Quartal in Folge.

Auch bei Gewerbeimmobilien gab es wieder kräftige Preisabschläge. Der Abwärtstrend aus dem ersten Halbjahr habe sich fortgesetzt, sagte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. "Eine Marktbelebung lässt auf sich warten."

Der Immobilienpreisindex basiert auf Daten zu Transaktionen von mehr als 700 Banken und ist aussagekräftiger als Analysen, die lediglich auf Inseraten beruhen. Denn beim Immobilienverkauf wird verhandelt, und Abweichungen vom Angebotspreis sind üblich.

Hauptgrund für den Preisverfall sind stark gestiegene Zinsen, die Kredite verteuern. So ist die Nachfrage nach Baufinanzierungen weiter gering. Im zweiten Quartal hatten sich Wohnimmobilien laut Statistischem Bundesamt überraschend stark um fast 10 Prozent verbilligt zum Vorjahreszeitraum - der größte Rückgang seit dem Jahr 2000. Offizielle Daten für das dritte Quartal stehen noch aus.

In den sieben größten Städten, wo Wohnraum besonders knapp ist, sanken die Wohnimmobilienpreise im dritten Quartal mit 5,7 Prozent im Jahresabstand und 1,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal etwas weniger als im deutschlandweiten Schnitt.

Binnen Jahresfrist gab es in Frankfurt den kräftigsten Preisrückgang (9,1 Prozent) und in Berlin den geringsten (4,7 Prozent). Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Stuttgart bewegten sich im Korridor zwischen minus 5,1 und minus 6,8 Prozent.

Unterdessen setzte sich der starke Aufwärtsdruck am Mietmarkt fort, auf den viele Menschen ausweichen. Die Neuvertragsmieten stiegen im dritten Quartal um 5,8 Prozent binnen Jahresfrist. "Der sich ausweitende Wohnraummangel und die damit verbundene Übernachfrage schlägt sich in weiter steigenden Mietpreisen nieder", sagte Tolckmitt.

Bei Gewerbeimmobilien fielen die Preisrückgänge nach VDP-Berechnung erneut besonders groß aus. Büroimmobilien verbilligten sich mit 10,6 Prozent gemessen am Vorjahresquartal erstmals seit 2009 stärker als Einzelhandelsimmobilien (minus 9,3 Prozent). Der Trend zum Homeoffice und strengere Energievorgaben belasten die Büromärkte. Einzelhandelsimmobilien leiden ferner unter dem Trend zum Onlinehandel und Konsumzurückhaltung in der Inflation.

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