Deutsche Großhandelspreise mit Rekordanstieg
Im Februar um fast 17 Prozent höher als im Vorjahresmonat
Deutsche Großhandelspreise mit Rekordanstieg
Die deutschen Großhandelspreise sind schon vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Rekordtempo gestiegen. Sie erhöhten sich um durchschnittlich 16,6 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Einen stärkeren Anstieg hat es seit Beginn der Berechnungen 1962 nicht gegeben. Im Jänner hatte das Plus noch 16,2 Prozent betragen.
Die Entwicklung gilt als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen, da der Großhandel das Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden darstellt.
"Die aktuellen Preisentwicklungen im Zusammenhang mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind in den Ergebnissen nicht enthalten", hieß es zugleich, da die Erhebung bereits vor Beginn der Invasion erfolgte. Der Großhandelsverband BGA befürchtet weiter steigende Preise, weil die Lager sich leeren könnten und der Nachschub nach dem russischen Angriff auf die Ukraine in manchen Fällen nicht mehr funktioniere.
Neben der starken Abhängigkeit im Energiebereich könnten davon Aluminium-Produzenten und der Lebensmittelhandel betroffen sein. Auch Zellstoffe könnten knapp werden, also etwa Toilettenpapier und Küchenrollen. Knappheiten führten zwar nicht automatisch zu leeren Regalen, so der BGA. Oft könnten Produkte aber nur zu höheren Preisen und mit längeren Lieferzeiten anderweitig als aus der Ukraine oder Russland bezogen werden.