Credit Suisse kämpft weiter mit massiven Geldabflüssen
Credit Suisse kämpft weiter mit Geldabflüssen
Die angeschlagene Schweizer Großbank Credit Suisse (CS) kämpft weiter mit Geldabflüssen. Zwar hätten sich die Abflüsse von Kundengeldern auf viel tieferem Niveau stabilisiert. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Geschäftsberichts hätten sie aber noch nicht gedreht, hieß es in dem am Dienstag veröffentlichtem Zahlenwerk.
Sollte es nicht gelingen, die Abflüsse umzudrehen, könnte dies nachteilige Wirkungen auf die künftigen Geschäftsergebnisse und finanziellen Konditionen haben. Im vierten Quartal des vergangenen Jahres hatte die Bank Nettoneugeldabflüsse von gut 110 Milliarden Franken (knapp 113 Mrd. Euro) verzeichnet. Im gesamten vergangenen Geschäftsjahr zogen Kunden Vermögen in Höhe von rund 123 Mrd. Franken ab.
Das zweitgrößte Geldhaus der Schweiz hatte die ursprünglich schon für vergangenen Donnerstag angekündigte Veröffentlichung des Geschäftsberichts verschoben. Grund waren kurzfristig eingetroffene Kommentare der US-Börsenaufsicht SEC, die die Großbank noch genauer abklären wollte. Die Bank hatte für das vergangene Geschäftsjahr einen Jahresverlust von 7,3 Mrd. Franken ausgewiesen.
Eine der schwersten Krisen der Firmengeschichte kostet die Konzernleitung der Credit Suisse ihre gesamten Boni. Konzernchef Ulrich Körner und seine Kolleginnen und Kollegen erhalten für 2022 lediglich die fixe Vergütung, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Körner, der Ende Juli zum CEO befördert wurde, kommt damit noch auf 2,5 Mio. Franken. Auch der Rest der Konzernleitung bekommt die Probleme des Instituts in der eigenen Geldbörse zu spüren.