Burgenland, Wien und Kärnten 2021 mit deutlichem Beschäftigungsplus
Arbeitsminister Martin Kocher
Burgenland, Wien und Kärnten 2021 mit deutlichem Beschäftigungsplus
Die brummende Konjunktur erzeugte im Vorjahr positive Effekte am österreichischen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ging 2021 von 9,9 Prozent im ersten Pandemiejahr auf 8,0 Prozent zurück. Im Vergleich zu 2020 waren 90.00 Personen bzw. 2,5 Prozent mehr in Beschäftigung. Nach Bundesländern betrachtet gab es die deutlichsten Beschäftigungszuwächse im Burgenland (+3,4 Prozent), in Wien (+3,2 Prozent) sowie in Kärnten (+3,1 Prozent), wie Daten der Bank Austria zeigen.
Im bzw. leicht unter dem bundesweiten Schnitt lagen 2021 die Steiermark (+2,5 Prozent) sowie Niederösterreich und Oberösterreich (jeweils +2,3 Prozent). Etwas abgeschlagen waren demgegenüber Salzburg und Tirol (jeweils +1,6 Prozent), den niedrigsten Zuwachs verzeichnete Vorarlberg mit 1,5 Prozent.
Nach Sektoren gab es österreichweit im Jahresabstand den deutlichsten Anstieg im Dienstleistungsbereich, der rund 80 Prozent des Beschäftigungsanstiegs ausmachte. 12 Prozent davon entfielen auf das Gastgewerbe. Am Bau erhöhte sich die Beschäftigung um 15 Prozent, in der Industrie um 4,5 Prozent.
Bei der Arbeitslosenquote wiederum glänzte Oberösterreich mit 5 Prozent. Trotz deutlicher Beschäftigungszuwächse lag diese in Wien mit 12,7 Prozent und in Kärnten mit 8,9 Prozent am höchsten. Rückgänge wurden im Vergleich zu 2020 jedoch in allen Ländern verzeichnet. "Die Arbeitslosenquote ging im Vorjahr in allen Bundesländern deutlich zurück. In einigen Bundesländern lag sie auf Vorpandemieniveau von 2019 oder nur leicht darüber", so Bank-Austria-Ökonom Robert Schwarz am Montag.
Die Erholung am Arbeitsmarkt spiegelt sich auch bei den offenen Stellen wider. Die Stellenandrangzahl (Anzahl der offenen Stellen pro Arbeitssuchendem) liege in Österreich derzeit mit 1,9 auf einem Rekordtief. Momentan stehen nach Angaben von Schwarz 240.000 Arbeitssuchende rund 140.000 offenen Stellen gegenüber. In Salzburg (0,7) und Oberösterreich (0,9) liegt der Wert sogar unter 1. Das bedeutet, dass es dort aktuell mehr offene Stellen als Arbeitssuchende gibt.
Im Gesamtjahr 2022 dürfte sich der Schwung am Arbeitsmarkt etwas abschwächen, die Bank Austria erwartet aber eine weiterhin niedrige Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent. Aufgrund der hohen Beschäftigungsdynamik vor allem im Tourismus dürfte die Arbeitslosigkeit auch in den Bundesländern weiter sinken - teilweise sogar auf den niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Laut der Bank-Austria-Prognose könnte Salzburg mit 3,6 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote unter den Bundesländern erreichen. Schlusslicht dürfte Wien mit 10,4 Prozent bleiben, sagte der Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.