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Im Juli lag er noch bei 99,3 Prozent. Aufzeichnungen der Bank of England zeigen, dass die Verschuldung zum letzten Mal in den frühen 1960er-Jahren regelmäßig in dieser Höhe lag. Damals kämpfte Großbritannien noch mit den finanziellen Folgen des Zweiten Weltkriegs. Die Staatsverschuldung stieg während der globalen Finanzkrise ab 2007/08 und dann erneut während der Corona-Pandemie sprunghaft. Zugleich lahmt die Wirtschaft, nicht zuletzt wegen des EU-Austritts.
Der neuen Finanzministerin Rachel Reeves wird damit die Aufstellung ihres ersten Budgets zusätzlich erschwert - zumal auch die Neuverschuldung steigt. Die Regierung nahm im August fast 14 Milliarden Pfund (16,68 Mrd. Euro) an Schulden auf, über drei Milliarden mehr als ein Jahr zuvor. Demnach stiegen etwa die Ausgaben für Sozialleistungen. Reeves will Erhöhungen der Einkommens-, Körperschafts- und Mehrwertsteuersätze vermeiden. Das lässt nur wenig Spielraum für eine Verbesserung der öffentlichen Dienstleistungen und die Förderung von Investitionen.
"Die Zahlen für die öffentlichen Finanzen im August verdeutlichen die schwierige Haushaltslage, mit der die Schatzkanzlerin vor ihrem ersten Haushalt konfrontiert ist", sagte Ökonom Gora Suri vom Beratungshaus PwC. Regierungschef Starmer hatte sich im Wahlkampf auf die Fahnen geschrieben, ein jährliches Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent zu erreichen. Die Bank of England erwartet dieses Jahr lediglich ein Plus von rund 1,25 Prozent.