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Zu den weiteren Maßnahmen gehört, dass auch das Management nicht mehr Business- und Erste-Klasse-Flüge buchen darf sowie alle mit Beförderungen verbundenen Gehaltserhöhungen ausgesetzt werden. Die Teilnahme an Airshows wird eingeschränkt.
Die größte Boeing-Gewerkschaft IAM mit rund 33.000 Beschäftigten war am Freitag in den Streik getreten. Durch die Arbeitsniederlegung ist die Boeing-Produktion rund um Seattle im Nordwesten der USA betroffen, wo unter anderem das Bestseller-Modell 737 und der Langstrecken-Jet 777 gebaut werden. Vor allem bei der 737 ist Boeing bereits im Verzug mit Lieferungen an viele Fluggesellschaften.
Boeing steckt nach einer Pannenserie in einer Krise und kämpft mit hohen Verlusten. Nach einem Zwischenfall im Jänner, bei dem ein Rumpfteil einer so gut wie neuen Boeing-Maschine kurz nach dem Start herausriss, darf der Konzern bis auf weiteres nicht die Produktion der 737-Reihe ausbauen.
Die Gewerkschaft hatte zuletzt 2008 gestreikt. Der Ausstand dauerte 57 Tage und kostete den Konzern nach Analystenschätzungen rund 2 Mrd. Dollar (aktuell 1,8 Mrd. Euro).
Zudem zeichnet sich bereits ab, dass auch eine Einigung mit der Gewerkschaft teuer für Boeing sein wird. Die Gewerkschaftsmitglieder lehnten vor dem Streik mit einer Mehrheit von rund 95 Prozent eine Vereinbarung ab, die eine Einkommenserhöhung von 25 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren vorsah. Die Beschäftigten hatten in den vergangenen Jahren weitgehend Nullrunden akzeptiert, während sich das Leben in der Region verteuerte.
SYDNEY - AUSTRALIEN: FOTO: APA/APA/AFP/DAVID GRAY