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Bergungsarbeiten nach Flugzeugabsturz in Brasilien

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Flugdatenschreiber und Stimmenrekorder geborgen
©APA/APA/AFP/MIGUEL SCHINCARIOL
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Einen Tag nach dem Absturz eines Passagierflugzeugs in einem Wohngebiet im Großraum der brasilianischen Metropole São Paulo werden die Leichen geborgen und identifiziert. "Wir gehen davon aus, dass alle Leichen bis zum Ende des Tages abtransportiert sein werden", sagte der Direktor des Nationalen Kriminalistikinstituts, Carlos Palhares. Bisher seien laut dem Zivilschutz 31 Menschen geborgen worden. Bei dem Unglück kamen 62 Menschen ums Leben.

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Die Fluggesellschaft VoePass hatte anfangs diese Zahl angegeben, Stunden später auf 61 korrigiert und am Samstagmorgen (Ortszeit) wieder auf 62 erhöht. Ein Name eines Passagiers war laut dem Nachrichtenportal "G1" zunächst aufgrund eines technischen Problems nicht auf der Liste der an Bord gegangenen Passagiere gefunden worden. Unter den Opfern befanden sich dem Bericht zufolge unter anderem ein Vater und seine dreijährige Tochter, die den Vatertag - der in Brasilien am Sonntag gefeiert wird - gemeinsam verbringen wollten, Assistenzärzte, Geschäftsleute und Professoren.

Sowohl der Flugdatenschreiber als auch der Stimmenrekorder - die sogenannte Black Box - sei von der brasilianischen Luftwaffe (FAB) gefunden worden, sagte der Leiter des Zentrums für die Untersuchung und Vorbeugung von Luftfahrtunfällen (Cenipa), Marcelo Moreno. Ob die Geräte Aufschluss über die Ursache des Absturzes geben könnten, hänge vom Grad ihrer Beschädigung ab, hieß es.

Das Turboprop-Passagierflugzeug vom Typ ATR 72 war am Freitag auf dem Flug von Cascavel im Bundesstaat Paraná nach São Paulo kurz vor dem Ziel in ein Wohngebiet der Kleinstadt Vinhedo abgestürzt. Daten der Plattform Flightradar 24 legen nahe, dass das Flugzeug in weniger als einer Minute um fast 4.000 Höhenmeter absackte. Es habe vor dem Absturz keine Art von Notfall-Erklärung gegeben, sagte Moreno.

Die Unglücksursache wird noch ermittelt. Experten erwägen auch eine Bildung von Eis auf den Flügeln - damit verwandle sich ein Flugzeug in "einen Stein ohne Auftrieb", schrieb etwa das brasilianische Nachrichtenportal "UOL". Demnach gab es für den Ort des Absturzes eine Warnung vor Eisbildung. Andere Experten schlossen nicht aus, dass nicht nur eine Ursache den Absturz ausgelöst habe.

Präsident Luiz Inácio Lula da Silva ordnete dreitägige Staatstrauer an. Der Gouverneur von São Paulo, Tarcísio de Freitas, versprach alle notwendige Unterstützung.

Der Unfall gehört Medienberichten zufolge zu den tödlichsten in der Geschichte der brasilianischen Luftfahrt. In Erinnerung ist vielen ein Absturz vom 28. November 2016, als das Flugzeug des brasilianischen Fußball-Clubs Chapecoense auf dem Weg nach Medellín zum Final-Hinspiel um die Copa Sudamericana, dem Südamerika-Pokal, in Kolumbien verunglückte. Damals starben 71 Menschen, darunter fast alle Spieler sowie Betreuer, Trainer und mitreisende Journalisten. Sechs Passagiere überlebten.

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