Arbeitslosigkeit in Österreich sank im Mai erneut
In Österreich ist die Arbeitslosenrate auf den niedrigsten Stand seit 14 Jahren gesunken. In der gesamten Eurozone stagnierte sie auf niedrigem Niveau.
Arbeitslosigkeit in Österreich sank im Mai erneut
Die positive Entwicklung am heimischen Arbeitsmarkt setzt sich trotz hoher Energiepreise und Ukraine-Krieg fort. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer lag Ende Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20,6 Prozent niedriger. 311.543 Personen waren arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das sind um 80.817 weniger als vor einem Jahr, teilte das Arbeitsministerium mit. Auch gegenüber dem Vormonat sanken die Zahlen, Ende April gab es 327.308 Menschen ohne Job.
Die Mai-Arbeitslosenquote lag bei 5,7 Prozent, der niedrigste Wert seit 14 Jahren. Beim Arbeitsmarktservice (AMS) waren Ende Mai über 138.000 offene Stellen als sofort verfügbar gemeldet. "Dieser Wert stellt nach den Rekordwerten der vergangenen drei Monate erneut ein Allzeithoch an offenen Stellen am österreichischen Arbeitsmarkt dar", kommentierte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) die aktuellen Arbeitsmarktdaten in einer Aussendung.
AMS-Vorstand Johannes Kopf rechnet damit, dass die Arbeitslosigkeit noch weiter sinken kann. "Der österreichische Arbeitsmarkt zeigt sich damit praktisch unbeeindruckt von den aufgrund des Krieges, der hohen Energie-und Rohstoffpreise sowie der Störungen der Lieferketten deutlich nach unten revidierten Konjunkturprognosen", so Kopf. Es werde" im Juni wohl erstmals seit langem wieder weniger als 300.000 Arbeitssuchende" geben.
Stagnierende Arbeitslosigkeit in der Eurozone
In der Eurozone hat die Arbeitslosigkeit im April auf niedrigem Niveau stagniert. Die Arbeitslosenquote verharrte bei 6,8 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat in Luxemburg mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit Einführung des Euro. Volkswirte hatten im Schnitt damit gerechnet.
In den vergangenen Monaten ist die Arbeitslosigkeit in den 19 Mitgliedsländern der Eurozone tendenziell gesunken. Ein Jahr zuvor war die Quote noch deutlich höher bei 8,2 Prozent gelegen. In der Europäischen Union (EU) war die Entwicklung ähnlich.
Die wirtschaftlichen Belastungen, die durch den Krieg in der Ukraine und die harten Lockdownmaßnahmen in China ausgelöst wurden, spiegeln sich offenbar noch nicht am Arbeitsmarkt wider.
Im Jahr 2020 war die Arbeitslosigkeit wegen der Corona-Pandemie gestiegen. Mittlerweile liegt die Quote aber unter dem Niveau, das zu Beginn der Pandemie vorherrschte. Die höchste Arbeitslosigkeit in der Eurozone wurden 2013 im Zuge der Euro-Schuldenkrise erreicht, mit Arbeitslosenquoten über der Marke von 12 Prozent.