ABB schiebt Börsengang von Ladesäulen-Sparte auf
Wegen schwieriger Marktbedingungen
ABB schiebt Börsengang von Ladesäulen-Sparte auf
Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB hat den Börsengang seines Geschäfts mit Ladesäulen für Elektrofahrzeuge verschoben. Das IPO (Initial Public Offering) findet nun nicht mehr wie zuvor angekündigt bis zur Jahresmitte statt, wie ein Firmensprecher am Dienstag erklärte. "Die aktuellen Marktbedingungen machen es schwierig, den geplanten Börsengang des E-Mobility-Geschäfts von ABB im zweiten Quartal durchzuführen", sagte der Sprecher.
Dennoch beobachte man die Marktentwicklung kontinuierlich und beabsichtige, den Börsengang in den kommenden Wochen zu starten, "sofern die Marktbedingungen konstruktiv sind", so der Sprecher weiter.
Früheren Angaben zufolge will die Sparte mit der Transaktion mindestens 750 Millionen Dollar (700 Mio. Euro) erlösen und in das Wachstum des zukunftsträchtigen Geschäfts investieren. Die Mehrheit der Anteile soll aber bei ABB bleiben. Auch andere in Europa geplante Börsengänge wie der des deutschen Prothesenherstellers Ottobock oder des Schweizer Hautpflegeunternehmens Galderma verzögern sich angesichts der Verunsicherung der Anleger.
ABB-Konzernchef Björn Rosengren will sich auch von weiteren Unternehmensteilen trennen. So soll das Turbolader-Geschäft vollständig abgestoßen werden. Rosengren favorisiert dabei eine Abspaltung über einen Börsengang an der Schweizer Börse SIX, aber auch ein Verkauf ist noch nicht vom Tisch. "Wir machen gute Fortschritte bei der Ausgliederung des Turboladergeschäfts und beabsichtigen, in den kommenden Wochen eine endgültige Entscheidung über eine Abspaltung oder einen Verkauf zu treffen", sagte der Sprecher. Der Hersteller von leistungsstarken Turboladern für Diesel- und Gasmotoren wurde im Februar in "Accelleron" umbenannt.