WM 2022 in Katar: EU-Parlament übt Druck aus
Das EU-Parlament ist über die Situation der Wanderarbeiter in Katar besorgt und fordert den Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 zur Vermeidung von Zwangsarbeit und Sklaverei auf.

Der Weltverband FIFA solle dem Golfstaat "eine klare und unmissverständliche Botschaft" schicken, damit die Vorbereitungen für das Weltturnier nicht von "Vorwürfen über Zwangsarbeit oder Sklaverei überschattet werden", hieß es in einer Entschließung, die das Parlament am Donnerstag in Straßburg verabschiedete.
Die Behörden des Emirats sollten besonders keine Wanderarbeiter mehr inhaftieren, die von ihren Dienstherren geflüchtet seien. Nach Schätzungen des Parlaments sollen mindestens 500.000 ausländische Arbeiter im Zuge der WM-Vorbereitung beschäftigt werden. Einem Bericht der Nachrichtenagentur AP zufolge plant das EU-Parlament, im kommenden Jahr eine Untersuchungskommission nach Katar zu entsenden.
Die FIFA begrüßte die Entschließung und sieht diese im Einklang mit den Ergebnissen eines Spitzentreffens mit dem Deutschen Fußball-Bund und dem Deutschen Gewerkschaftsbund am Mittwoch. Dabei hatten die Verbände Katar erneut aufgefordert, die Bedingungen für ausländische Arbeiter in dem Emirat zu verbessern.