WM 2014: Bei Argentinien gegen die Schweiz herrschte im Vatikan Krieg
Vor dem Achtelfinal-Spiel Argentinien gegen die Schweiz erklärte Papst Franziskus aus Argentinien erklärt seiner Schweizer Garde den Krieg. Während des Duells waren der Papst und seine Bewacher keine Freunde.

Als sich bei der WM Argentinien und die Schweiz gegenüber standen, herrschte im Vatikan Derby-Stimmung. Auf der einen Seite stand Papst Franziskus aus Argentinien, auf der die anderen 110 Soldaten der Schweizer Garde.
Der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff hatte Franziskus vor der WM zwar versprochen, bei allen Partien neutral zu sein, aber auch ein Papst kann seine Meinung ändern. Den Angaben der Presse-Agentur des Vatikans zufolge soll Franziskus vor dem Spiel den Schweizer Soldaten zugerufen haben: "Heute ist Krieg!" Die Einladung der Schweizer, mit ihnen das Spiel in der Kantine auf Groß-Leinwand zu schauen, schlug der Papst aus.
Ob der Papst auch ein Ave Maria für die Argentinier und deren Gold-Torschützen Angel di Maria gebetet hat, ist nicht bekannt. Den Draht nach oben hätte der heilige Vater jedenfalls gehabt.
Leidenschaftlicher Fan
Die Fußball-Leidenschaft von Papst Franziskus ist bekannt. Zur Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien wollte der Papst nicht reisen, aber er versprach FIFA-Präsident Josef Blatter, einen "Franziskus-Moment" einzulegen, wenn bei der Eröffnungszeremonie auf dem Spielfeld eine weiße Taube fliegen gelassen wird. Der Papst hätte einen anderen Vorschlag gehabt. Er hatte angeregt, dass am Spielfeldrand der Arena Corinthians in São Paulo, wo das Eröffnungsspiel stattfand, ein Olivenbaum gepflanzt wird.
"Leider nicht mit den FIFA-Bestimmungen vereinbar", lautete die abschlägige Antwort. Dabei hatte es der Papst im Vorjahr hat es schon einmal geschafft, sein Lieblings-Friedenssymbol auf einen Fußballplatz zu bringen: Als die Teams von Italien und Argentinien im August ein Freundschaftsspiel zu Ehren des Papstes austrugen stand ein zuvor von Franziskus gesegnetes Olivenbäumchen am Spielfeldrand des römischen Olympiastadions und erhielt später einen fixen Platz in den vatikanischen Gärten.