Sandro Viletta ist Sensations-Olympiasieger in der Kombination, keine Medaille für Österreichs Herren
Sandro Viletta aus der Schweiz macht mit einem grandiosen Kombi-Slalom seine erste Medaille bei einem Großereignis, und dann gleich Gold. Der Favorit nach der Abfahrt, Ivica Kostelic, landet auf Rang zwei. Die Österreicher landen im geschlagenen Feld. Bester Mann war Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer.

Olympia hat seine eigenen Gesetze. Das hat die alpine Kombination der Herren eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit dem Schweizer Sandro Viletta hatte fast niemand gerechnet - nun darf er sich Olympiasieger nennen.
Viletta gewann mit dem Respektabstand von drei Zehntelsekunden vor dem Kroaten Ivica Kostelic, der nach der Abfahrt als großer Favorit ins Rennen ging. Der Südtiroler Christoph Innerhofer holt ebenso überraschend Bronze. Der Abfahrer hatte nach einer verpatzten Abfahrt schon alle Felle davonschwimmen gesehen.
Die Österreicher landeten weit abgeschlagen im Feld der Mitfahrer. Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer wurde 13., Medaillenhoffnung Romed Baumann 14., Otmar Striedinger 20. Max Franz schied im Slalom aus.
Österreicher von Anfang an Außenseiter
Die ÖSV-Fahrer gehörten in dem Bewerb ohnehin nicht zu den Top-Favoriten auf eine Medaille, waren aber natürlich auch nicht chancenlos. Auch wenn zwei programmierte Fixstarter nicht an der Super-Kombination teilnehmen konnten: Joachim Puchner fiel verletzungsbedingt aus, Kombi-Veteran Benjamin Raich, der vom IOC eine Sonder-Startgenehmigung erhalten hatte, entschloss sich kurz vor Beginn der Spiele, nicht teilzunehmen.
Die aussichtsreichste Medaillenhoffnung war daher Romed Baumann . Der WM-Dritte von Schladming 2013 hatte seine diesjährige Saison zwar komplett verpatzt, bei der Kombination von Wengen war er aber wieder auf dem Weg zu einem Podestplatz. Verhindert wurde dieser nur durch die Skibindung, die sich in einer Kurve öffnete. Klar war allerdings schon vor dem Rennbeginn: Damit Baumann eine Medaille gewinnen könnte müssten schon ein paar Favoriten patzen. Doch auch das soll bei Olympia schon einmal vorgekommen sein.
Die anderen drei Österreicher waren schon krassere Außenseiter. Dass die Glückswelle, auf der Matthias Mayer seit seinem Abfahrts-Olympiasieg schwimmt, für eine Medaille reicht hatten wohl nur die größten Optimisten erwartet. Von Max Franz und Ersatzmann Otmar Striedinger war ohnehin bloß eine gute Platzierung zu erhoffen.
Das Rennen: Die Topfavoriten
Der Franzose Alexis Pinterault , eigentlich ein Riesentorlauf-Spezialist, ist der Kombinations-Aufsteiger des Jahres Er gewann in Kitzbühel und wurde Zweiter in Wengen. Dass Pinterault ein absoluter Gold-Favorit ist, erklärte sich somit von selbst.
Eigentlich ist Ted Ligety ja ein Technik-Spezialist. In den letzten Jahren mauserte sich der US-Amerikaner aber zum perfekten Allrounder, der bei der Weltmeisterschaft in Schladming Kombi-Gold gewinnen konnte. Ligety ist außerdem der Sieger des diesjährigen Kombinations-Weltcups. Er gewann in Wengen und wurde Zweiter in Kitzbühel.
Ivica Kostelic ist der große alte Mann der alpinen Kombination. Insgesamt neun Kombinationen konnte der Kroate bereits gewinnen, der große Titel fehlt ihm aber noch. Silber bei den Olympischen Spielen von Vancouver und bei der WM in Schladming nennt Kostelic bereits sein Eigen, Gold soll es nun in Sotschi werden. Dafür muss der Slalom-Star aber eine gute Abfahrt runterbringen. So eine, wie im Abschlusstraining wäre passend, da landete er im absoluten Spitzenfeld.
Bode Miller ist nach seiner verpatzten Abfahrt heiß auf Gold. Und er ist der Titelverteidiger. Wenn er in der Abfahrt einen guten und fehlerfreien Lauf runterbringt, geht er von ganz vorne in den Slalom. Und Miller kann Slalom fahren, immerhin gewann er bereits fünf Weltcup-Rennen in dieser Disziplin. Die Frage wird dann wohl sein: Fädelt er ein oder schafft er es ins Ziel?
Auch Aksel Lund Svindal will nach Blech in der Abfahrt mehr. Der zweifache Super-Kombi-Weltmeister ist in der Abfahrt eine Macht. Gleichzeitig ist Svindal ein solider, aber nicht überragender Slalom-Fahrer. Er muss sich einen Vorsprung in der Abfahrt herausarbeiten, um gegen die Technik-Spezialisten zu bestehen. Seinen Landsmann, den Abfahrts-Bronze-Gewinner Kjetil Jansrud muss man in diesem Bewerb ebenso beachten, wie den Silbernen Christof Innerhofer .
Das Rennformat
Die Super-Kombination ist erst zum zweiten Mal im Programm der Olympischen Spiele. Darum blicken wir mal kurz auf das Format: Ab 07:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit geht die Kombi-Abfahrt über die Bühne. Die 50 Läufer kämpfen sich dabei über die annähernd volle Distanz, die Fahrzeit beträgt knapp zwei Minuten.
Ab 12:30 Uhr geht dann der Slalom über die Bühne. Dieser findet in einem Durchgang statt. Kurssetzer ist übrigens Ante Kostelic, der für besonders gemein gesteckte Kurse bekannst ist. Zuerst starten die 30 besten der Kombi-Abfahrt, mit Nummer 1 der 30. und mit Nummer 30 der Erste der Abfahrt. Dementsprechend ist es für die Technik-Spezialisten entscheiden, nach der Abfahrt unter den ersten 30 zu sein.
Die restlichen Teilnehmer gehen nämlich nach diesem Feld in aufsteigender Reihenfolge auf die Piste. Und diese dürfte bei den warmen Temperaturen dann schon in einem schlechten Zustand sein. Die Zeiten aus Abfahrt und Slalom werden dann einfach zusammengezählt.
Die spannende Entscheidung in der Olympia-Kombination zum Nachlesen
Startnummern der Favoriten und Österreicher
5 - Max FRANZ (AUT)
9 - Kjetil JANSRUD (NOR)
10 - Christof INNERHOFER (ITA)
12 - Aksel Lund SVINDAL (NOR)
13 - Romed BAUMANN (AUT)
14 - Matthias MAYER (AUT)
15 - Peter FILL (ITA)
16 - Carlo JANKA (SUI)
17 - Alexis PINTERAULT (FRA)
18 - Natko ZRNCIC-DIM (CRO)
19 - Thomas Mermillod BLONDIN (FRA)
20 - Sandro VILETTA (SUI)
21 - Ivica KOSTELIC (CRO)
22 - Ted LIGETY (USA)
24 - Bode MILLER (USA)
40 - Otmar STRIEDINGER (AUT)
Bilderbuch-Wetter
Ein Blick auf die Skipiste von Rosa Khutor zeigt auch heute wieder: Das Wetter ist wundervoll. Fast schon zu wundervoll. Aufgrund der hohen Temperaturen musste das Rennen ja von 8 Uhr auf 7 Uhr vorverschoben werden - zum Leid vieler Skifans und so mancher Redakteure.
Österreichs langes Warten auf Gold
Einst war die alpine Kombination die Paradedisziplin der Österreicher. Das letzte Gold ist aber schon lange her: 1998 gewann Mario Reiter überraschend den Olympiasieg in Nagano. Benjamin Raich holte vier Jahre später in Salt Lake City Bronze. Selbiger war in Turin 2006 am Weg zum großen Triumph. Ein Einfädler im Slalom kostete Raich Gold, Rainer Schönfelder holte Bronze. 2010 gingen die ÖSV-Herren leer aus, wie in jedem Bewerb. Zumindest dieses "Kuriosum" kann sich in Sotschi nicht mehr wiederholen.
Los geht's
Alexander Aamodt Kilder eröffnet die Kombi-Abfahrt. Die Piste scheint in einem guten Zustand zu sein. Slalom-Spezialisten werden mit dieser selektiven Strecke aber ihre Probleme haben. Die Fahrzeit ist nur geringfügig kürzer als in der Spezial-Abfahrt: 1:53,58. Die Tribünen sind übrigens wiedermal olympiaunwürdig leer.
Unwürdige Kulisse
Die Fahrer können ihm Ziel die Zuseher wohl einzeln per Handschlag grüßen. Wirklich voll sind die Tribünen in Sotschi ja selten, heute haben sich aber wirklich nur wenige Menschen zur Strecke begeben. Ondrej Bank übernimmt übrigens die Führung. Er war im letzten Training bereits stärkster. 47/100 beträgt sein Vorsprung auf Kilde. Nun ist Max Franz als erster Österreicher an der Reihe.
Schwacher Auftakt für ÖSV
Das war nicht für Max Franz. Der Achte der Spezialabfahrt legt eine Fahrt mit vielen kleinen Fehlern hin. 55/100 Rückstand bedeuten Zwischenrang 3.
Eine Packung Probleme für alle
Selbst Speed-Spezialisten kommen nur mit Problemen ins Ziel. Die selektive Piste zeigt ihre Zähne. Der Schweizer Beat Feuz quält sich mit 1,08 Sekunden Rückstand als 4. ins Ziel.
Mitfavorit in Führung
Der Abfahrts-Dritte Kjetil Jansrud übernimmt mit 1:53.24 die Führung. sein Vorsprung auf den Tschechen Bank beträgt 14 Hundertstel. Jansrud ist auch in der Super-Kombination ein Medaillenkandidat.
Svindals Revange schlägt fehl
Die Fahrt von Ondrej Bank gewinnt immer mehr an Wert. Aksel Lund Svindal kann im Ziel wohl kaum seinen Augen trauen: 70/100 Rückstand nach Blech in der Abfahrt. Und es stellt sich mittlerweile eine Frage: Wird es ein Startnummern-Rennen?
Baumanns Medaillenhoffnung gestorben
Die große österreichische Medaillenhoffnung Romed Baumann verpatzt die Abfahrt komplett. Und eigentlich müsste er in der Abfahrt Zeit herausfahren. 2,12 Sekunden Rückstand und Platz 9, das war's wohl schon für Baumann!
Auch Olympiasieger hinten
Auch Matthias Mayer kann um die Medaillen wohl nicht mitreden. Heute gelingt ihm kein Traumlauf wie bei seinem Olympiagold. 37/100 Rückstand bedeuten Rang 3, aber im Slalom wird es schwer für ihn.
Es riecht nicht nach einer Medaille
Österreichs Medaillenkandidat Romed Baumann ist wohl chancenlos. Matthias Mayer bräuchte auch mehr Vorsprung, um im Slalom mithalten zu können und Max Franz ist schon zu weit hinten. Mit Nummer 40 kommt noch Otmar Striedinger. Der wird aber mit der abbauenden Piste seine Probleme haben.
Viel Rückstand für Pinturault
Alexis Pinturault hat schon viel Zeit verloren. Der Gold-Favorit ist derzeit 13. mit 2,44 Sekunden Rückstand. Er ist aber ein Technik-Spezialist. Er muss hoffen, unter den besten 30 zu sein, sonst wird seine Slalom-Startnummer ganz schlecht sein.
Schweizer Angriff
1,64 Sekunden Rückstand für Sandro Viletta. Und er ist ein guter Slalom-Fahrer.
Kostelic meldet Gold-Ansprüche an
Großartiger Lauf von Ivica Kostelic. Er verliert gerade einmal 93/100 auf Jansrud. Er ist nun der absolute Top-Favorit auf Olympiagold.
Auch Ligety im Medaillenrennen
Doch der Rückstand auf Kostelic ist für den amtierenden Weltmeister riesen. Ted Ligety verliert 1,93 Sekunden, eine Sekunde auf Kostelic ist wohl nur schwer aufzuholen.
Miller mit Riesenfehler
Bode Miller, der Titelverteidiger.... aucg wird es auch in der Super-Kombinatino schwer haben, um die Medaillen mitzukämpfen. Mit einem großen Schnitzer im Mittelteil der Abfahrt verliert er 1,43 Sekunden und ist derzeit nur 11.
Die wichtigsten Fahrer der Super-Kombination haben ihren Abfahrtslauf hinter sich gebracht. Und der Favoritenkreis hat sich gelichtet. Um die Medaillen kämpfen vor allem Kostelic, Jansrud, Svindal, Ligety und Pinturault. Für Bode Miller sowie die Österreicher Matthias Mayer und Max Franz gibt es nur noch Außenseiterchancen.
Der Slalom
Die Entscheidung beginnt mit den ersten Richtzeiten. Der Slovake Zampa legt eine vorläufige Bestzeit hin. Gleich kommen Alexis Pinturault und auch die ersten Österreicher.
Alexis Pinturault eingefädelt!
Einer der Top-Favoriten ist draußen. Der Franzose hat zu viel riskiert.
Die Österreicher kommen
Otmar Striedinger landet auf Zwischenplatz 4, bei seiner Olympia-Premiere. Als nächster steht Romed Baumann im Starthaus.
Romed Baumann fehlt die Spritzigkeit
Er war Österreichs größte Medaillenhoffnung gewesen und wurde nur 21. in der Abfahrt. Jetzt muss er alles geben, es fehlt aber etwas die Spritzigkeit. 1,25 Sekunden Rückstand bedeuten Rang 2.
Zwischenstand: Adam Zampa vor Romed Baumann
Der Slovake Zampa legte eine tolle Fahrt hin, an seiner Zeit dürften sich noch einige Läufer die Zähne ausbeißen. Leider ist das Rennen noch nicht aus. Sonst könnten wir uns jetzt über eine weitere Silberne freuen.
Ted Ligety aus dem Medaillenrennnen!
Nur 18. nach der Abfahrt, muss Ligety einen Zauberlauf auspacken, um noch in die Nähe des Podests zu kommen. Doch es läuft nicht rund für den US-Star, den amtierenden Kombi-Weltmeister. Nach dem zweiten Übergang hat er fast einen Steher und im Ziel 1,05 Sekunden Rückstand - Medaillentraum ausgeträumt!
Zampa noch immer in Führung, doch nun kommen die Besten
Bode Miller, Janka, Innerhofer, Kostelic, Svindal und dann die besten fünf nach der Abfahrt, darunter Max Franz und Matthias Mayer - sie alle kommen in Kürze. Jetzt wird's richtig spannend!
Bestzeit für Sandro Viletta!
Der Schweizer legt eine fulminante Fahrt hin und hat mehr als eine Sekunde Vorsprung auf Zampa. Zweitschnellste Slalom-Zeit bisher. Das könnte schon in Richtung Podium gehen.
Bode Miller mit klarem Rückstand
Oben schon ein schwerer Fehler, ein wilder Ritt des US-Stars! 1,40 Rückstand im Ziel, vorläufig Platz 3, das war's wohl auch für ihn. Eine Medaille wird er heute nicht mitnehmen.
Die Top-10 - jetzt geht´s um alles
Kostelic, Svindal, Jansrud - das sind die absoluten Favoriten. Doch mit der olympischen Ausnahmesituation und dem schwierigen, von Ante Kostelic gesetzten Lauf kann alles passieren. Gleich wissen wir mehr.
Carlo Janka chancenlos
Der Schweizer Abfahrtsspezialist fährt solide, aber mit Rang 4 doch deutlich an einer Medaillenchance vorbei. Nächster im Starthaus: Christoph Innerhofer, der Silbermedaillengewinner aus der Spezialabfahrt.
Für Sandro Viletta sieht es gut aus
Der Schweizer könnte zum Überraschungsmann werden. Noch immer ist der junge Mann mehr als eine Sekunde vor dem Rest des Feldes.
Innerhofer auf Rang 2!
Der Abfahrer hält sich tapfer und ist Zweiter. Jetzt kommt der große Favorit Ivica Kostelic.
Kostelic nur Zweiter!
Der große Favorit nach der Abfahrt geschlagen! Keine spritzige Fahrt des alten Mannes. Viletta noch immer auf Goldkurs.
Aksel Lund Svindal - der nächste Geschlagene
Auch der Norweger quält sich auf dem schwiergen Hang - nur Platz 6! Viletta fängt spätestens jetzt zu träumen an.
Max Franz unterwegs
Die Österreicher greifen an. Jetzt Franz, dann Mayer.
Max Franz out!
Spektakulärer Ausfall des Abfahrts-Spezialisten. Dass er kaum eine Chance auf die Medaillenränge hatte, war von vornherein klar. Trotzdem schade.
Nächster Kandidat gescheitert - Aamodt Kilde
Auch der Norweger fliegt ähnlich spektakulär aus dem Kurs wie Franz zuvor. Die besten 3 vor der Entscheidung - los geht´s für Olympiasieger Matthias Mayer! Hoppauf!
Keine Medaille für den Abfahrts-Olympiasieger! Schade!
Nur Rang 11 - damit bleibt es vorläufig bei einer Medaille für den jungen Kärtner. Er hat uns auch so schon genug Freude bereitet.
Bank nur Sechster - Viletta und Jansrud machen sich Gold aus!
Nur Kjetil Jansrud kann den Schweizer Überraschungsmann Viletta noch Gold wegschnappen? Grande Finale jetzt!
Jansrud der Führende nach der Abfahrt, unterwegs! Auch er kann Viletta nicht biegen! Jansrud fällt auf Rang vier zurück!
Sandro Viletta ist Olympiasieger! Zweiter Kostelic, Bronze geht an Innerhofer!
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