Wettskandal: Grödig-Spieler wurde angeblich von Wettmafia erpresst

Ein Skandal erschüttert den österreichischen Fußball: Dominique Taboga, Profi beim Salzburger Bundesligisten SV Grödig, wurde offenbar von der "Wettmafia" erpresst.

Wettskandal: Grödig-Spieler wurde angeblich von Wettmafia erpresst

Er habe sich geweigert, ein Spiel zu manipulieren und habe wegen des entgangenen Gewinns unter Androhung von Gewalt im Rahmen von mehreren Geldübergaben gesamt bereits "über 70.000 Euro" bezahlt, wie die Staatsanwaltschaft Salzburg bestätigte. Taboga, der von seinem Verein derzeit freigestellt ist, hatte am Montagabend Anzeige bei der Polizei erstattet.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, bestätigte gegenüber der APA jenen Bericht der "Kronenzeitung", nachdem am Dienstag im Zusammenhang mit dem Fall drei Personen festgenommen wurden. "Darunter befindet sich ein ehemaliger Fußballspieler der Ersten Liga", sagte Neher. Dabei soll es sich laut "Krone" um Ex-Teamspieler Sanel Kuljic handeln. Taboga gilt als Opfer, er wurde nicht festgenommen.

Gemäß des Zeitungsberichts hätte nach einer bereits bezahlten Summe in der Höhe von 87.000 Euro an die Erpresser die Übergabe von weiteren 3.000 Euro am Dienstag über die Bühne gehen sollen. Aber statt des Erpressungsopfers habe auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums in Anif bei Salzburg die Eliteeinheit Cobra gewartet. Neben dem 36-jährigen Kuljic sollen gegen 9.30 Uhr noch Sulim D. sowie Zelinhan S. festgenommen worden sein. Für alle Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung.

"Ausgangspunkt unserer Ermittlungen war: Man habe versucht, ihn zur Spielmanipulation zu zwingen. Er hätte sich geweigert. Durch Bedrohung von Gewalt gegen ihn und die Familie hätte man ihn zu Geldübergaben gezwungen", zitierte der Staatsanwalt eine Aussage Tabogas vor der Polizei. Laut "Krone" soll Taboga unter Androhung von Waffengewalt gezwungen worden sein, auf Video eine zurückliegende Spielmanipulation zu gestehen.

Grödig-Manager Christian Haas zeigte sich gegenüber der APA sehr betroffen: "Wir haben gestern ein Gespräch gehabt mit Dominique Taboga. Er hat uns erklärt, dass er erpresst wird wegen Spielmanipulationen. Er war gestern bei der Polizei und hat Selbstanzeige gemacht." So viel er wisse, werde Taboga weiter verhört, sagte Haas am Dienstagnachmittag. "Wir warten jetzt einmal darauf, dass wir Details erfahren. Wir sind schockiert." Haas bestätigte auch, dass Taboga "auf unbestimmte Zeit freigestellt" wurde. "Wir wollen eine lückenlose Aufklärung."

Laut Neher waren die Vernehmungen der drei Verdächtigen und von Taboga selbst am Dienstagnachmittag noch nicht abgeschlossen. Die drei festgenommenen Personen befänden sich noch in polizeilicher Verwahrung und seien noch nicht in U-Haft.

Die Bundesliga und der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) sicherten den ermittelnden Behörden in einer gemeinsamen Aussendung vollste Kooperation zu: „Wir haben höchstes Interesse an einer raschen und restlosen Aufklärung des Sachverhalts, da Spielmanipulation eine der größten Gefahren im Fußballsport darstellt. Allfällige Vergehen müssen hart bestraft werden“, erklärte ÖFB-Präsident Leo Windtner.

Ähnlich reagierte Bundesliga-Präsident Hans Rinner: „Sollten Verfehlungen begangen worden sein, werden die zuständigen Verbandsgremien umgehend entsprechende Verfahren einleiten. Überdies werden wir die Behörden bei ihren Ermittlungstätigkeiten vorbehaltlos unterstützen, um die Integrität unseres Sports zu bewahren."

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