Deutsche Bundesliga: Welcher Trainer fliegt als erster?
Weit oben steht dabei zumeist nicht Bayern München, auch nicht Borussia Dortmund, sondern eher mal der VfB Stuttgart oder Schalke 04. Es ist der zynische Tipp auf die erste Trainerentlassung und in diesem Jahr, das muss jetzt schon gesagt werden, waren die Buchmacher wahrscheinlich nahe an der Realität.

Jens Keller (6:1), Bruno Labbadia (9:1) - diese Quoten dürften noch einmal gesunken sein durch diesen Samstag, an dem Schalke sich blamierte und beim VfB wieder mal früh "Bruno raus!" gebrüllt wurde. In der zweiten Halbzeit des zweiten Spieltags!
An der Liste sind nicht nur Rauswurf-Wahrscheinlichkeiten, sondern auch grundlegende Probleme des Fußballgeschäfts abzulesen. Denn hat man sich, wie Schalke, nach einer durchwachsenen Saison mit einem schwachen Trainer ins Ziel gerettet und sieht keinen Grund für eine Trennung, brennt es nach ersten Rückschlägen. Gleiches gilt für Stuttgart - ein Trainer, der es wahrlich nicht leicht hat, der zudem die hochfliegenden Träume der Fans nicht unterfüttert. Realismus ist in Schwaben nicht so gerne gesehen.
Sollen beide Vereine jetzt ihre Trainer feuern? Nach zwei Spieltagen? Und dann Nachfolger holen, die keine Vorbereitung mit der Mannschaft hatten, denen Spieler vorgesetzt werden, die sie wohl niemals verpflichtet hätten? Eigentlich ein klares Nein! Doch wetten sollte man nicht darauf...
Denn die Mechanismen, sie beginnen zu greifen, unaufhaltsam. Scheitert Schalke in den Champions-League-Play-offs, und das auch noch an Huub Stevens (!), wird Keller nicht zu halten sein. Verliert der VfB Stuttgart in Augsburg und danach gegen Hoffenheim - was wird geschehen? Na klar: das Übliche. Noch früher, noch gnadenloser.
Thorsten Fink, Mirko Slomka, Labbadia, Keller - alle könnte es schon erwischen, bevor überhaupt mal 20 Prozent der Saison gespielt sind. Wo bleibt da die Aufbauarbeit?
Wohl dem, der einen Job beim SC Freiburg hat. Bei dieser Vorgeschichte könnte der kauzige Christian Streich wohl verlieren und verlieren, bis der Abstieg perfekt ist - die Nerven verlieren würde niemand. Und, wer Millionär werden möchte: Die Quote für Pep Guardiola stand bei 500:1, 2000 Euro Einsatz bringen eine Million. Aber dafür müssten dann doch erst einmal die Schiedsrichter richtig hinschauen.