Fußball-WM 2014: Brazuca-Ball schuld an Torflut
Dies ergab eine Studie des Instituts für Gesundheits- und Sportwissenschaften der University of Tsukuba in Japan. Der Jabulani eierte demnach mehr durch die Luft, was 2010 auf Kritik gestoßen war.

Der Brazuca sei so entworfen worden, damit mehr Tore fallen, die schließlich die Leidenschaft des Fußballs seien, erklärte der kolumbianische Torwart David Ospina.
Bislang gab es bei den 56 stattgefundenen Spielen insgesamt 154 Tore - ein Schnitt von 2,75 je Spiel. Das ist bereits mehr, als bei der Weltmeisterschaft vor vier Jahren insgesamt erzielt wurden. Damit könnte auch der 1998 erzielte Rekord von 171 Toren bei dieser Weltmeisterschaft geknackt werden.
Wir Torhüter versuchen den Ball so gut es geht zu stoppen, sagte Ospina vor Journalisten bei Trainingscamp seines Teams in Sao Paulo. Das ist ziemlich schwierig. Der Brazuca ist mit einer Geschwindigkeit zwischen 10 und 25 Metern pro Sekunde schneller unterwegs als frühere Fußbälle, erklärte Sungchang Hong, der die Studie der University of Tsukuba gemeinsam mit Takeshi Asai verfasst hat. Das dürfte den Schützen wohl einen gewissen Vorteil gegenüber den Torwächtern geben, schrieb Sungchang in einer E-Mail.
Während einige Beobachter die ungewöhnlich hohe Anzahl an Toren bei der Weltmeisterschaft in Brasilien der besseren Kondition der Spieler oder den Angriffstechniken zuschreiben, belegte eine Studie der NASA die höhere Aerodynamik des Balles.
Nach Angaben des NASA-Aerodynamik-Experten Rabi Mehta, der die Flugbahn des Balles unter die Lupe genommen hat, flattert der neue Adidas-Ball weniger. Der Effekt tritt normalerweise auf, wenn die Nähte mit der Luft zusammenstoßen.
Der Brazuca weist eine relative stabile und gleichmäßige Flugkurve auf, stellte auch die japanische Studie fest, bei der ein Roboter den Ball in einen Windkanal schoss. Der Jabulani war der Studie zufolge dagegen instabil.