Bayern München: Die Angst vor der Hysterie

Bayerns Sportvorstand Matthias Sammer sieht auch die Schattenseiten der Euphorie rund um den Triple-Gewinner, der nun auch noch Guardiolas Wunschspieler . Nun brauche es "große Sensibilität und Aufmerksamkeit".

Bayern München: Die Angst vor der Hysterie

Sechs Spiele, sechs Siege - trotz dieser makellosen Bilanz in der Vorbereitung auf die kommende Saison gibt Matthias Sammer beim Triple-Gewinner Bayern München mal wieder den Mahner. Keine Pep-Guardiola-Hysterie, bitte! "Wir sind stolz, dass der begehrteste Trainer der Welt hier ist", sagte der Sportvorstand Sammer der Bild am Sonntag, aber er wolle "in dieser ganzen Euphorie nicht vermitteln, dass wir blind vor Freuden-Trunkenheit durch die Gegend laufen". Der FC Bayern brauche "die ganz große Sensibilität und Aufmerksamkeit", um den Erfolg der vergangenen Spielzeit zu wiederholen.

Der 45-Jährige warnt und bremst wie schon in der Erfolgssaison unter Jupp Heynckes, und die Spieler des Rekordmeisters hören artig zu. "Jeder muss sich unter dem neuen Trainer neu beweisen. Niemand muss sich Sorgen machen, dass wir nach dem Triple-Gewinn jetzt nachlässig werden. Eher das Gegenteil wird der Fall sein. Es steckt noch einiges in der Mannschaft", sagte Kapitän Philipp Lahm, der sich wie seine Mitspieler an einige Umstellungen gewöhnen muss. "Pep Guardiola hat seine eigenen Ideen. Er erwartet ein paar andere Dinge von uns - beispielsweise beim Verschieben oder dem Pass- und Positionsspiel. Wir müssen in den nächsten Wochen an einer besseren Abstimmung arbeiten. Es geht hier allerdings nur um Kleinigkeiten. Wir erfinden den Fußball nicht neu."

Benefizspiel

Das wurde auch am Sonntagnachmittag deutlich, als der Rekordmeister beim 4:0 (2:0) im Benefizspiel beim Drittligisten Hansa Rostock zwar mühelos, aber eben auch ohne großen Glanz gewann. Philipp Lahm (20.), Franck Ribéry (24.), Thomas Müller (75.) und Mario Mandzukic (88.) schossen die Tore für den Rekordmeister vor 28.000 Zuschauern. Der ehemalige Rostocker Toni Kroos übernahm wie schon beim 6:0-Sieg am Samstag beim Regionalligisten SG Sonnenhof Großaspach im 4-1-4-1-System die Rolle des einzigen defensiven Mittelfeldspielers.

Sammer zeigte sich nicht nur wegen der sportlich insgesamt zufriedenstellenden Zwischenbilanz von Guardiola beeindruckt. "Wie er argumentiert, wie er sich präsentiert. Diese Besessenheit, diese Verrückheit nach Fußball ist nicht mehr zu überbieten", sagte der Europameister von 1996. Die Konstellation sei "wunderbar und genauso zum Wohle des FC Bayern".

Sollte der frühere Trainer des einst alles überrollenden FC Barcelona nicht sofort Erfolg haben, will Sammer geduldig bleiben. "Wenn der Weg positiv ist, aber die Ergebnisse noch nicht passen, darf es nicht dazu führen, dass wir die Nerven verlieren. Das wird nicht passieren! Auch bei eventuellen Schwierigkeiten wird sich beweisen, dass wir den Weg zusammen gehen."

Zuviele Spieler?

Brisanz sieht Sammer dabei auch im Überangebot an Top-Spielern. Der Kauf von Thiago Alcantara erhöht den Druck auf vielen Positionen im Bayern-Kader erheblich."Wenn alle Spieler gesund sind, haben wir ein paar schwierige Entscheidungen zu treffen", sagte Sammer.

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