Austria Wien braucht in der Liga dringend Punkte
Nach der Lehrstunde in Madrid will die Austria in der Fußball-Bundesliga ihren Negativlauf vor heimischer Kulisse beenden.

Drei Niederlagen in Serie stehen für den Meister in der Generali Arena aktuell zu Buche, zuletzt "gelang" dies den Violetten 1999. Gegen den WAC sind die in der Tabelle fünftplatzierten Wiener auch im Rennen um einen Europacup-Startplatz gefordert.
Die Wolfsberger sind unter Dietmar Kühbauer jedoch in neun Pflichtspielen ungeschlagen und rechnen sich für Samstag (19.00 Uhr) eine ähnliche Überraschung wie beim 4:0-Erfolg in der Vorsaison aus. "Wir sind der Außenseiter, aber unser Ziel ist es, auch nach diesem Spiel ungeschlagen zu bleiben", sagte der Coach der vier Punkte hinter der Austria auf Rang sieben liegenden Lavanttaler.
Im Lager der Wiener wollte Trainer Nenad Bjelica die 0:4-Abfuhr gegen Atletico in der Champions League abgehakt wissen. "Man kann alles negativ oder positiv sehen. Ich bin ein Mensch, der das Positive sieht. Aus allem kann man etwas lernen", betonte der Kroate vor dem Duell mit seinem Ex-Club noch einmal. Inwiefern seine Mannschaft aus Madrid für den Liga-Alltag etwas mitgenommen habe, war für Bjelica schwer zu beurteilen.
Natürlich würde eine solche Partie aber nicht so einfach aus den Köpfen verschwinden. "Zuerst Wiener Neustadt (3:0), dann diese Klatsche. So kommen wir nicht wirklich in einen positiven Lauf", meinte Bjelica. Dieser wird mit Blick auf die Tabelle für das Überwintern auf einem der vorderen Ränge aber nötig sein. Fünf Zähler liegt die Austria nach 14 Runden hinter dem von Ried eingenommenen zweiten Platz, auf den Dritten Rapid fehlen vier Punkte.
"Wir dürfen nicht den Anschluss verlieren, müssen in Reichweite bleiben", forderte Thomas Parits. Der Sport-Vorstand warnte aber sogleich vor dem im ersten Saisonvergleich 1:4 unterlegenen Gegner: "Der WAC hat gute Leistungen gebracht, sie haben zuletzt kein Match verloren."
Verbunden ist der Aufschwung der schlecht in die Saison gestarteten Kärntner mit dem Namen Kühbauer. In neun Pflichtspielen (sieben Liga, zwei Cup) unter seinem Kommando ging der WAC nie als Verlierer vom Platz. Dies soll sich auch am Samstag nicht ändern. "Die Jungs sind gut drauf und wir sind für diese schwere Aufgabe bereit", meinte Kühbauer.
Von der momentanen Missstimmung in Wien-Favoriten wollte sich der Ex-Internationale nicht täuschen lassen. "Wir dürfen uns nicht von der Situation der Austria anstecken lassen", erklärte Kühbauer, der den Meister in voller Stärke erwartete. "Die Champions League und die Bundesliga haben nichts miteinander zu tun. Respekt muss man haben und den nötigen Respekt haben wir auch."
Personell muss die Austria neben den langzeitverletzten Alexander Gorgon und Alexander Grünwald auch weiter Marko Stankovic sowie den gesperrten James Holland vorgeben. Beim WAC kehrt Mihret Topcagic nach seiner Pause beim 1:1 gegen Grödig in die Mannschaft zurück. Ein Ex-Atletico-Profi wird gegen die Austria hingegen nicht zur Verfügung stehen. Dem an Leistenproblemen laborierenden Spanier Jacobo wurde bei einer Untersuchung in München eine Operation nahe gelegt. Der Club will aber noch eine zweite Meinung einholen.
Keinen Platz sollen am Samstag persönliche Animositäten finden. Dass Kühbauer und Bjelica in der Vergangenheit nicht immer einer Meinung waren, ist hinlänglich bekannt. "Ich respektiere die Arbeit meines Kollegen. Aber ich werde nicht mehr mit ihm kommunizieren. Von meiner Seite habe ich damit auch kein Problem", sagte Bjelica.