Elektroräder: Die Mobilitäts-Avantgarde
schwingt sich immer öfter aufs Pedelec

Schnell sein, ohne zu schwitzen? Elektroräder liegen voll im Trend und haben am Fahrradmarkt starken Rückenwind. FORMAT sagt, wie und wo man am besten in die Pedale tritt.

Es gibt Sprüche, die bleiben hängen. Wie die derbe Aufforderung, mit der der Radprofi Udo Bölts seinen Teamkollegen Jan Ullrich 1997 bei der Tour de France die Bergetappe die Vogesen hinauf motivierte. „Quäl dich, du Sau!“, raunte er dem späteren Tour-Sieger zu. In bestimmten Situationen taucht das geflügelte Wort dann wieder auf. Automatisch. Etwa wenn man selbst mit dem Rad unterwegs ist und die widrigen Umstände verflucht, die einem ein zügiges Vorankommen erschweren. ­Gegenwind, Steigungen, kräftige Böen von der Seite. Zähne zusammenbeißen und durch lautet dann üblicherweise die Devise, am Ziel wartet dann die Endorphin-Erlösung.

Tritt im Trend
Die Dosis Glückshormone lässt sich aber auch mit weit weniger Anstrengung und Torturen abholen. Und zwar ganz ohne EPO und Eigenblut-Doping. Alles, was es dazu braucht, ist ein kleiner Elektromotor, meist hinten am Draht­esel montiert, der sich zuschaltet, sobald in die Pedale getreten wird. Mit weniger Kraftaufwand geht es flotter vorwärts, und das fühlt sich ausgesprochen gut an. So als werde man permanent von unsichtbarer Hand angeschoben. Man fühlt sich wie ein un­eheliches Kind vom Rückenwind. Elektrofahrräder – Auskenner verwenden meist das Akronym Pedelec (Pedal Electric Cycle) – sind das Ding der Stunde am Fahrradmarkt. Kein Herstellerstand ist mehr auf den großen Messen zu finden, bei dem man nicht eines dieser mit Strom gedopten Drahtesel ansichtig wird. Ein Eindruck, der sich auch in Zahlen festmachen lässt. So wurden im Vorjahr weltweit 20,8 Millionen Pedelecs verkauft, 96 Prozent davon allerdings in China. Aber Europa holt auf. Heuer ­sollen, so die Prognosen, rund 750.000 ­Räder verkauft werden. Vor allem in den E-Bike-Hochburgen Holland, Schweiz und Deutsch­land.

Mobilitäts-Avantgarde
Und auch in Österreich gönnen sich immer mehr den Luxus des elektronischen Anschubs. Eine Umfrage des Umwelt­minis­teriums unter Händlern hat ergeben, dass ein Absatz zwischen 3.000 und 5.000 Stück durchaus realistisch scheint. „Das Image von Elektrofahrrädern hat sich gewandelt. Früher schäm­te man sich ein wenig, damit zu fahren. Aber die Akkus wurden dezenter, und vor allem hat die Mobilitäts-Avantgarde die flotten Räder für sich entdeckt“, erklärt Radfachhändler Roger Seiler, der in seinem kleinen, exklusiven Rad-Shop in Wien-Grinzing auch Pedelecs feilbietet. Die ureigenste Zielgruppe ist also schnell definiert. Junge, dynamische Bürohengste und -stuten, die möglichst unverschwitzt in den Arbeitstag starten wollen. Aber auch ältere, nicht mehr ganz so gut trainierte Menschen sollen sich wieder in den Sattel schwingen und ein Stückchen mobiler werden. Förderinitiativen sind geplant, für Privatpersonen ebenso wie für Fremdenverkehr und Tourismus, wo die Elektrovehikel verstärkt zum Einsatz kommen sollen. Der momentane Boom bei den Elektrofahrrädern spiegelt sich auch in der Angebotsvielfalt wider. Neben klassischen, komfortablen Rädern für den sportiven, urbanen City-Pendler finden sich auch motorunterstützte Falträder, Touren-Bikes, Lasträder und richtige Sportgeräte fürs Gelände. Egal wofür man sich entscheidet, einige Grundregeln vorm Kauf muss man beachten (siehe auch Adressen und Weblinks für Pedelecs ) .

Recht verzwickt
„Prinzipiell soll darauf geschaut werden, dass die Räder wartungsarm sind“, erklärt Experte Roger Seiler. „Einmal im Jahr zum Service muss eigentlich reichen.“ Auch der Akku ist nicht ganz unwichtig. Hier haben sich Lithium-Batterien durchgesetzt, da sie langlebig, im Dauerbetrieb kostengünstiger und leichter sind. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor, denn Pedelecs sind recht massige Geräte und liegen ohne Akku-Gewicht schon deutlich über dem 20-Kilogramm-Bereich. Die durchschnittliche Reichweite pro Vollladung beträgt dann meist zwischen 30 und 40 Kilometern. Nicht zuletzt ist die Motorleistung nicht ganz uninteressant. Üblicherweise wird bis zu einer Fahrgeschwindigkeit von 25 km/h Saft aus der Batterie zugeliefert, danach ist Schluss. Es geht aber auch schneller. So gibt es Modelle, die erst bei einer Fahrgeschwindigkeit von 40 km/h abriegeln. Das Problem dabei. Die Rechtslage ist bei diesen Hybrid-Rädern nicht ganz eindeutig. Laut Gesetz ist alles ab einer Motorleis­tung von über 400 Watt und/oder einer Bauartgeschwindigkeit von über 20 km/h kein Fahrrad mehr. Allerdings nur, wenn es selbständig fährt. Da man sich aber auf Elektro­fahrrädern abstrampelt, gurkt man ein wenig im juristischen Graubereich herum, und das gar nicht einmal so langsam. Noch vorm Sommer soll dies aber eindeutig gesetzlich geregelt werden, heißt es aus dem Verkehrsministerium.

Von Manfred Gram

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