Braintrainerin Susanne Seyr im Interview: "Ein gutes Buch wirkt bereits Wunder"
FORMAT:
Frau Prof. Seyr, was ist das Geheimnis geistiger Fitness?
Seyr:
Man muss sein Gehirn fordern. Wer beispielsweise monotone Arbeiten verrichtet, muss zum Ausgleich für geistige Abwechslung sorgen.
FORMAT:
Wie kann so eine geistige Abwechslung aussehen?
Seyr:
Bereits ein gutes Buch wirkt Wunder und fordert die Synapsen im Gehirn. Wer im Alter einen neuen Tanz lernt, steigert ebenfalls seine geistige Kapazität. Überhaupt ist die körperliche Betätigung eine wichtige Komponente, die sich positiv aufs Gehirn auswirkt. Aber auch das Erlernen einer neuen Sprache, das Lösen von Rätseln und vor allem das Pflegen von sozialen Kontakten schützen vor geistigem Verfall.
FORMAT:
Welche Rolle spielt dabei die Ernährung?
Seyr:
Fürs Gehirn ist eine Mischkost am gescheitesten. Nüsse und Fisch sind ebenfalls Brain-Food. Es wird in der Ernährung nach Nahrungsergänzungsmitteln fürs Gehirn geforscht. Wissenschaftlich sind diese Ansätze aber meist umstritten.
FORMAT:
Stichwort digitale Demenz, wie schädlich ist das schnelle Handling diverser Kommunikationskanäle?
Seyr:
Multitasking erzeugt Stress, und Stress beeinträchtigt die Merkfähigkeit. Mit gezieltem Gehirntraining kann man dem durchaus entgegenwirken. Es gibt zahlreiche Techniken, Wichtiges wie Namen, Gesichter und Daten zu Personen abzuspeichern und abrufbereit zu halten. Wir überlisten so unser Gehirn, sich Dinge zu merken.
Interview: Manfred Gram