Airbnb macht Hoteliers das Leben schwer
Der heimische Tourismus jubelt zwar über Nächtigungsrekorde, die Umsätze können da aber nicht mithalten. "Wir haben leider auch ein weinendes Auge. Die Umsätze wachsen nicht in diesem Ausmaß. Die Wertschöpfung bei jedem Gast ist viel geringer geworden", sagte ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer. Zu schaffen macht den Hoteliers die Privatzimmervermittlung wie etwa bei Airbnb.
ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer ist der Online-Bettenvermittler Airbnb ein Dorn im Auge.
Allein in Wien würden ein Sechstel der angebotenen Betten mittlerweile über Plattformen wie Airbnb angeboten. "Das ist ein starker Mitbewerb", räumte Reitterer ein. Buchungsplattformen sind zwar Wachstumstreiber im Tourismus, kommen die Hoteliers aber teuer, da sie hohe Provisionen kassieren.
Die Online-Bettenplattform Airbnb ist der Hoteliersvereinigung bereits länger ein Dorn im Auge. Der Vorwurf: Airbnb zahle hierzulande - im Gegensatz zu den Hoteliers - keine Steuern. Airbnb stelle außerdem sowohl Gastgeber als auch Gast eine Rechnung vom europäischen Firmensitz Irland aus, die zwar die Mehrwertsteuer auf die Servicegebühr beinhalte, aber nicht die Mehrwertsteuer für die Unterkünfte. "Das sind Millionen, die am Staat vorbei geleitet werden", kritisiert Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).
4 Millionen Euro, um mehr ausländische Gäste anzulocken
Der Tourismus hat im Sommer vor allem von einheimischen Gästen profitiert. Um die Internationalisierung voranzutreiben und mehr ausländische Gäste nach Österreich zu bekommen, bekommt die Österreich Werbung (ÖW) ein Zusatzbudget von 4 Millionen Euro, kündigte Vizekanzler und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) an. "Neue Märkte und neue Zielgruppen sollen angesprochen und für Österreich begeistert werden", so der Minister. "Wir wissen, dass das Wachstum nur in den internationalen Märkten stattfinden wird", meinte Reitterer.

Die Mehrheit der Gäste in Österreich kommt aus Deutschland.