Lokalkritik: "Speisekammer“ in Wien

Gastronomie kann grausam sein. Als Roman Steger zu Beginn des Jahres im achten Bezirk seine "Speisekammer“ eröffnete, wurde er zunächst als mutiger Gastronom gefeiert. Nicht ganz ohne Grund.

Lokalkritik: "Speisekammer“ in Wien

Denn es gehört schon eine gewisse Entschlossenheit dazu, im achten Bezirk ein ganz und gar karges Souterrainlokal ohne Garten, dafür aber mit anspruchsvoller Küche zu eröffnen. Motto: Preiswertes, aber gutes Essen in einem Kellerlokal mit schlichtem Ambiente ohne Protz und teurem Rahmen. Klingt an sich sympathisch und vielversprechend.

Doch inzwischen ist das Lokal rund ein halbes Jahr alt - und alles andere als gut besucht. Und das ist schade, denn was hier geboten wird, hätte mehr Zuspruch verdient. Das Preis-Leistungsverhältnis (ein schreckliches Wort) ist grundsätzlich gesagt herausragend. Küchenchef Simon Siebdraht - er kochte unter anderem im Hotel Adlon in Berlin, im Palais Coburg und im St. Ellas in Wien - sorgt für drei verschiedene Menüs mit hoch qualitativen und phantasievollen Gerichten weit ab des Mainstreams. So finden sich derzeit etwa im Menü 1 (um 28.- Euro) Könisberger Klopse, ein hierzulande völlig vernachlässigtes deutsches Nationalgericht. Die Sauce ein wenig dick, die Klopse aber hervorragend abgeschmeckt.

Im Zweier-Menü (4 Gänge um 37.- Euro) besticht nicht nur die lauwarme Spargelsuppe mit Zitronenöl, sondern auch ein wunderbarer Heilbutt mit Minzgurke und Rahmkartoffel. Und wer sich für die dritte Menüvariante unter dem Begriff "Überraschung“ entscheidet, wird allein schon von den ganz hervorragenden Bratwürsten mit Spargel (eine ungewöhnliche und gewagte Kombination) überrascht sein. Ausgezeichnet auch das Ochsenschwanzragout sowie das Garnelengericht mit einer intensiven Bisque.

NAME: Speisekammer
ADRESSE: 1080 Wien, Tigerg. 31
TELEFON: 0680 440 63 38
ÖFFNUNGSZEITEN: Di.-Sa. 17-24 Uhr
PREISE: Menüs von 28.- bis 45.- Euro
WEB: www.speisekammer.at

Bild: Herbert Hacker/René Prohaska Herbert Hacker

Was den Österreichern ihr Christstollen ist den Italienern ihr Panettone oder Pandoro. Die beiden Weihnachtskuchen schmecken nicht nur köstlich, sondern sorgen bei den Produzenten auch alle Jahre wieder für ein Riesengeschäft. Sie werden auch in Österreich immer populärer.
 
Österreicher fahren auf italienischen Panettone ab

Was den Österreichern ihr Christstollen ist den Italienern ihr Panettone …

Schoko-Nikolo fallen im Greenpeace-Test durch
Schoko-Nikolo fallen im Greenpeace-Test durch

Süß, aber weder bio noch fair: Nikolo-Schokolade schneidet im …

Jetzt wird Geliefert: Online-Supermärkte im Test

Essen per Mausklick. Frisches Brot morgens an die Tür, ein Bio-Obst-Kistl …

Die Rennaissance alter Schweinerassen

Mangalitza, Duroc, Turopolje: Die Renaissance alter Schweinerassen hat …