US-Autovermieter: Hertz kauft Dollar Thrifty
In den USA werden die Karten auf dem Markt der Autovermieter neu gemischt.

Der zweitgrößte Anbieter Hertz übernimmt nach mehr als zweijährigem Gezerre nun doch den kleineren Konkurrenten Dollar Thrifty. Hertz legt für die Nummer Vier der Branche 2,3 Milliarden Dollar in bar auf den Tisch und damit deutlich mehr als vor gut zwei Jahren bei einem ersten Annäherungsversuch. Der drittgrößte Anbieter Avis geht damit leer aus - auch er hatte in dem Übernahmegerangel zeitweise um Dollar Thrifty gebuhlt. Branchenführer bleibt Rivale Enterprise. Der etwa 22 Milliarden Dollar schwere Markt wird in den USA damit in Zukunft von nur noch von drei Firmen dominiert, die insgesamt 90 Prozent des Geschäfts kontrollieren.
Hertz und Dollar Thrifty Automobile Group vereinbarten nach Angaben vom Montag einen Kaufpreis von umgerechnet 87,50 Dollar je Aktie. Dies entspricht einem Aufschlag von acht Prozent auf den Dollar-Thrifty-Schlusskurs vom Freitag. Dollar Thrifty hatte stets betont, der Preis müsse im Falle einer Übernahme stimmen. "Hertz hat unseren Aktionären ein unwiderstehliches Angebot gemacht", erklärte Dollar-Thrifty-Chef Scott Thompson nun. Damit die Aufsichtsbehörden zustimmen, hat Hertz bereits im Vorfeld angekündigt, sich von der Billig-Marke Advantage zu trennen. Das Unternehmen erhofft sich von dem Zusammenschluss jährliche Einsparungen von 160 Millionen Dollar.
Auch der deutsche Marktführer Sixt ist in den USA aktiv und könnte nach Einschätzung der Analysten von Warburg Research von der Übernahme von Dollar Thrifty profitieren. Sixt könne die Gelegenheit zum Ausbau seines US-Geschäfts nutzen, wenn Hertz nach dem Zukauf aus Kostengründen und wegen der Vorgaben der Wettbewerbshüter sein Filialnetz an einigen Flughäfen ausdünnen müsse, schrieben die Fachleute.