Umweltminister Rupprechter will E-Mobilität forcieren

Umweltminister André Rupprechter will Schwung in den E-Automarkt bringen. Zur Eröffnung der Vienna Autoshow kündigte er an, die Elektromobilität heuer mit 14 Millionen Euro zu fördern und in Wien gegen die Grünen zu kämpfen, die E-Ladestationen im öffentlichen Raum verbieten.

Der neue Tiguan als Plug-in-Hybrid.

Der neue Tiguan als Plug-in-Hybrid.

Umweltminister André Rupprechter versprach auf der Vienna Autoshow die E-Mobilität heuer mit 14 Millionen Euro zu fördern. Erstmals sollen so auch Private in die Gunst von Förderungen für den Kauf von Elektroautos kommen. Rupprechter will mit diesem Geld den E-Autokauf für Pendler fördern, aber auch den Bau neuer E-Ladestationen und den Kauf von E-Fahrzeugen für den öffentlichen Bereich fördern.

Sechs Millionen Euro sollen für die Förderung von Pendlern, die auf Elektro- und Hybridmodelle umsteigen, aufgewendet werden. Rupprechter: „Pendler sind prädestiniert für Autos mit E-Antrieb. Sie nützen eine vorhersehbare Strecke, sie legen eine mittlere Strecke zurück und können häufig sowohl zu Hause als auch in der Firma unkompliziert Strom tanken.“ Sein Ziel: Die Zahl der Autos, die mit E-Antrieb betrieben werden, sollen heuer auf über 1.000 Stück steigen. Nicht nur die Förderung von Autos von reinen E-Autos schätzt Rupprechter, auch jene mit Hybridantrieb. „Dieser Antrieb ist eine wichtige Übergangstechnologie.“

Die Förderung von Autos mit nachhaltigem Antrieb, erachtet er als wichtigen Baustein, um die hochgesteckten Klimaziele, die Ende 2015 auf der Klimakonfernz, formuliert wurden, erfüllen zu können.

Im Vorjahr 30 Prozent mehr Neuwagen mit E-Antrieb

2015 stieg die Zahl der Elektro-Autos, trotz weniger neuer Markteinführungen in diesem Bereich, um 30,9 Prozent. Allerdings ist die Zahl der Neuzulassungen der Elektroautos mit 1.677 Stück im Jahr 2015 nach wie vor auf niedrigem Niveau. Felix Clary, Sprecher der Automobilimporteure, beklagt denn auch: „E-Mobilität kommt nicht in Schwung.“ Immerhin stehen heuer jedoch 22 Fahrzeuge mit Alternativen Antrieb auf der Messe.

Die E- und Wasserstoffneuheiten des Jahres

Zu den Neuheiten zählt etwa der Audi Q7 e-tron, der Tesla Model S P90D mit 967 Netwonmeter Drehmoment, VW zeigt den e-Golf. Für Firmen interessant: Der Plug in Hybrid Passat GTE. Dieser fährt bis zu 50 Kilometer rein elektrisch. Vielleicht das Zeug zum Topseller bei Privaten bei den E-Neuheiten hat der Tiguan GTE, ebenfalls ein Plug in Hybrid. Kia kommt dem Soul ev mit einem Strommodell und damit das erste Elektroauto das die Koreaner weltweit vermarkten. Für Firmen wichtig: Das Auto ist vorsteuerabzugsfähig. Toyota zeigt sein Wasserstoffauto Mirai und als Österreich-Premiere den RAV4 Hybrid.

Acht Millionen Euro zur Förderung der E-Mobilität im öffentlichen Bereich

Ein Schwerpunkt bei der Förderung von E-Mobiliät ist nach wie vor der öffentlichen Verkehr. Der Klima-Aktiv-Fonds des Umweltministeriums, ein Fördertopf zur Ankurbelung alternativer Energie, macht heuer zu diesem Zweck acht Millionen Euro für E-Fahrzeuge locker. Das Geld wird schwerpunktmäßig dazu verwendet, um Kleinbusse und Lieferwagen mit E-Antrieb zu fördern. Diese Entwicklung wird in den sieben vom Klimafonds geförderten Regionen forciert.

Mit diesem Geld will Rupprechter auch die Zahl der Ladestationen heuer nennenswert puschen. Doch das wird nicht einfach. „In Wien weht uns in Form der Stadtregierung ein eisiger Wind entgegen.“ Denn die Grünen legen sich quer. Sie gelten als Gegner der Förderung von Autos jedweder Form. Die Stadt Wien erlaubt etwa keine Ladestationen im öffentlichen Raum. Die Genehmigung von Ladestationen dauert oft Monate. Ein großes Problem, das der Anbieter im städtischen Bereich hat: Die Tankstellen sind für E-Auto-Fahrer kaum auffindbar, sie müssen notgedrungen in Garagen verschwinden und sind entsprechend schwer zu finden.

Der E-Ladestationen-Spezialist SMATRICS hat derzeit österreichweit über 200 Ladepunkte aktiviert. Aktuell sind 160 Ladepunkte mit 22 kW flächendeckend verfügbar, mit denen etwa ein Renault Zoe in nur einer Stunde voll aufgeladen werden. In Wien gibt es derzeit 45 Landestationen, davon sind fünf Schnelladestationen. Eine weitere ist geplant. "Aber keine davon steht auf einem öffentlichem Grund", betont Michael-Viktor Fischer, Chef von Smatrics Österreich. Eine Highspeed-Ladestation kostet 80.000 Euro. Für den privaten Gebrauch gibt es welche die knapp 1.000 Euro kosten.

März soll neue Strategie für E-Mobilität verkündet werden

Rupprechter kündigte auf der Autoshow zudem an, gemeinsam mit dem Verkehrsminister, im März für die Förderung der E-Mobilität eine neue Strategie zu präsentieren. Ganz einfach wird das wahrscheinlich nicht. Rupprechter: „Mir kommen im Verkehrsministerium immer die Minister abhanden. Nun droht Minister Stöger abhanden zu kommen.“

250.000 E-Autos unrealistisch

Trotz neuer Bemühungen die E-Mobilität zu fördern, bleibt Rupprechter realistisch. Ex-Umweltminister Berlackovich wollte bis 2020 rund 250.000 Elektroautos auf Österreichs Straßen bringen. "Das ist unwahrscheinlich.“

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