Victory steht vor Ausstieg bei Oerlikon: Alleiniges Sagen für Oligarch aus Russland
Die österreichischen Investoren Ronny Pecik und Gerog Stumpf stehen vor dem Ausstieg aus ihrem Schweizer Technologiekonzern Oerlikon. Wie FORMAT bei Investmentbanken in Erfahrung brachte, wird die Victory Beteiligungsgesellschaft von Stumpf und Pecik in den nächsten Wochen ihre Oerlikon-Anteile - knapp 30 Prozent der Aktien plus Optionen auf weitere 20 Prozent - höchstwahrscheinlich an den russischen Oligarchen Viktor Wechselberg verkaufen. Dessen Renova Holding hat ihre Beteiligung an dem Konzern erst unlängst von 14 auf 24 Prozent erhöht. Auf einen Machtkampf mit dem 11,2 Milliarden Dollar schweren Oligarchen, wie ihn Schweizer Medien geortet haben, wollen sich die Österreicher erst gar nicht einlassen.
Ronny Pecik betont gegenüber FORMAT "das gutes Einvernehmen mit der Renova". Angesprochen auf einen Verkauf räumt er ein, "dass Verhandlungen im Gange sind", sagt aber: "Nichts ist entschieden. Die Victory will langfristig Aktionär von Oerlikon bleiben." Das dürfte aber Taktik sein. Laut FORMAT-Recherchen ist die Sache klar. Wechselberg wird das alleinige Sagen in der Oerlikon kriegen. Bei seinem Besuch in Wien am 24. April wurden grundsätzlichen Vereinbarungen getroffen. Jetzt geht es noch um die Details - vor allem bezüglich des Preises.
Möglicherweise ist der Deal sogar bis zur Hauptversammlung am 13. Mai unterschrieben. Dem Vernehmen nach will die Victory rund 2,2 Milliarden Franken für ihr Paket, knappe zwei Milliarden halten Insider laut FORMAT für realistisch, also umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro. Zirka eine Milliarde Euro sind die Aktien wert, der Rest ist für die Optionen. Investiert hat die Victory 2005 umgerechnet nicht einmal 400 Millionen. Pecik und Stumpf haben die Oerlikon in kurzer Zeit erfolgreich saniert und so auch den Wert ihrer Beteiligung massiv erhöht.
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