Unternehmen Staatsoper: 950 Mitarbeiter, 100 Mio. Budget, Subventionen & Sponsoren

Opernchef Holender spart eisern. Auch bei Superstar Anna Netrebko.

Ob die Staatsoper gut funktioniert, beurteilen Publikum und Feuilleton nach der Qualität der Aufführungen. Darüber, ob ihre Arbeit auch wirtschaftlich Sinn macht, wird deutlich weniger geredet.

Dabei bewegt die Wiener Staatsoper GmbH jährlich fast 100 Millionen Euro, hat eine Bilanzsumme von 53 Millionen Euro und beschäftigt 948 Mitarbeiter. Seit Gründung und Eingliederung in die Bundestheater-Holding mit der Spielsaison 1999/2000 hat sie nur Gewinne gemacht. Außer im zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahr 2005/2006. Da rutschte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mangels Japan-Gastspielen und wegen gestiegener Aufwendungen ins Minus. Thomas Platzer, der kaufmännische Geschäftsführer, hat dies mit einem Gewinnvortrag ausgleichen können.

Die Wiener Staatsoper gilt als gut geführtes Haus. Sie kommt seit dem Jahr 2000 mit dem gleichen Betrag an Basisabgeltung aus, wie der Zuschuss des Staates genannt wird. Es sind 51,5 Millionen Euro oder 55 Prozent der Einnahmen. Die restlichen 45 Prozent finanziert die Oper aus Karteneinnahmen, der Vermietung von Räumen, dem Opernball und Sponsorengeldern.

„Eine Eigendeckung von über 40 Prozent ist für ein so großes Opernhaus eine sensationelle Zahl“, sagt Manfred Gaulhofer, Geschäftsführer bei ICG cultureplan, einer Tochter der Unternehmensberatungsfirma infora. Gaulhofer berät kulturelle Einrichtungen und war bei der Konzeption der Opernstiftung Berlin dabei. Wie die Tabelle auf Seite 14 zeigt, liegt die Staatsoper bei dieser Kennzahl deutlich vor ihren deutschen Mitbewerbern. Im Übrigen auch bei fast allen anderen Kennzahlen.

Auch die Auslastung ist mit 97,2 Prozent im internationalen Vergleich sehr hoch. Und das bei Kartenpreisen bis 254 Euro. Staatsopern-Direktor Ioan Holender betont jedoch, dass diese nicht nach rein kommerziellen Kriterien erstellt werden, sonst „könnte man nicht möglichst vielen Menschen den Zugang zum Haus ermöglichen“

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