Spitals-Test Teil 4 - Die besten Privatkliniken
Spitalstest: Im vierten und letzten Teil der Serie gibt FORMAT einen Über-blick über Österreichs Privatspitäler: wo Sie Spezialisten finden und wo Sie im Krankheitsfall das schönste Ambiente und den besten Service bekommen.
Diese Nacht wird Melitta Urban so schnell nicht vergessen. Nach einem Abendessen kommt die 55jährige Wiener Geschäftsfrau nach Hause und steht plötzlich in einer Blutlache. Als die Blutungen immer schlimmer werden, fährt sie mit dem Taxi in die Privatklinik Döbling. Umgehend wird ein Gynäkologe ins Haus gerufen, und sofort steht fest: Melitta Urban muß operiert werden. Kurz darauf ist sie im OP, wo man eine Curettage in Vollnarkose durchführt. „Ich wollte nicht in der Nacht in irgendeine Ambulanz eines öffentlichen Krankenhauses gehen“, meint die Wienerin. Für den Eingriff und einen Pflegetag in der Nobelklinik werden insgesamt 2.200 Euro berechnet. Aus eigener Tasche zahlt die Patientin nur den Selbstbehalt ihres privaten Versicherungstarifs von 870 Euro.
Immer mehr Privat
Pro Jahr werden in Österreich rund 100.000 Patienten in den dreißig Privatspitälern behandelt, Tendenz: steigend. Die meisten haben eine private Zusatzversicherung. „Allerdings gibt es auch Selbstzahler, die ohne stationäre Zusatzversicherung in ein Privatspital gehen“, erklärt Christian Kainz, ärztlicher Direktor der Privatklinik Döbling.
Das kann allerdings recht teuer werden. Denn im Durchschnitt kostet die Behandlung in einem Privatspital 5.700 Euro, im Fall einer größeren Operation das Doppelte. Wer sich allerdings dazu entschließt – und auch dafür bezahlt –, hat seine Gründe. „Mir ist das Ambiente in einem Krankenhaus sehr wichtig. Ich war auch im AKH als Privatpatientin, aber das ist lange nicht so luxuriös“, erklärt Melitta Urban.
Luxus oder Medizin?
Die Hotelkomponente gilt als das wesentliche Asset der privaten Krankenanstalten. Ein zweites ist die freie Arztwahl. „Im Privatspital kann sich der Patient den Arzt seines Vertrauens auswählen, in den öffentlichen Spitälern ist das nicht immer der Fall“, erklärt Julian Hadschieff, Geschäftsführer der Humanomed-Gruppe, die insgesamt neun Privatkliniken führt. Dienstleistung und freundliches Ambiente sind vor allem in der Geburtshilfe gefragt. „Viele Frauen wünschen sich gerade in dieser Situation die Intimität eines Privatspitals“, erklärt Gynäkologe Peter Husslein.
Auch für Vorsorgechecks bieten die privaten Krankenhäuser guten Service. Wer nicht über eine spezielle Zusatzversicherung verfügt, muß dafür aber rund 1.000 Euro bezahlen.
Autorin: Claudia Semrau
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