Luxus kann absurd sein
Bulgari-CEO Francesco Trapani über sein neues Geschäft am Kohlmarkt, Expansionspläne und die Dekadenz von Luxus.
FORMAT:
Herr Trapani, die Eröffnung Ihres ersten Österreich-Geschäfts hat Sie nach Wien geführt. Wie empfinden Sie die Stadt, in der Sie jetzt neu präsent sind?
Trapani:
Ich bin schon zum dritten Mal hier. Leider hatte ich nie Zeit, in die Oper zu gehen oder mir die Stadt anzusehen. Zumindest habe ich es aber geschafft, im Hotel Sacher ein Stück dieser herrlichen Schokoladentorte zu essen. Mehr Privatvergnügen war allerdings nicht drin. Denn bei meinen Kurzvisiten war ich stets damit beschäftigt, die ideale Location für unser neues Geschäft zu finden. Jetzt hat es ja geklappt. Der Kohlmarkt ist ein schöner Platz für Bulgari.
FORMAT:
Ihr Sortiment reicht von Parfums ab dreißig Euro bis zu äußerst kostspieligen Uhren und Schmuck. An welches Zielpublikum richten Sie sich?
Trapani:
Ich muss schon sagen, dass ich sehr neugierig bin, wie das Geschäft für uns hier laufen wird. Wien ist als strategischer Standort zwischen Ost- und Westeuropa zu einem wichtigen Referenzmarkt für internationale Topmarken geworden. Das hat mehrere Gründe: Der lokale Markt wächst stetig, Luxus spielt auch für Österreicher eine immer wichtigere Rolle. Mittlerweile ist es völlig normal, dass sich auch Menschen, die nicht so gut verdienen, eine Bulgari-Krawatte um 180 Euro kaufen. Außerdem kommen zahlreiche Kunden aus dem Osten Europas nach Wien, beispielsweise betuchte Russen, die unser Geschäft ankurbeln dürften.
FORMAT:
Louis-Vuitton-Chef Yves Carcelles meinte unlängst, die Luxusgüterindustrie sei konjunkturunabhängig.
Trapani:
Er dürfte Optimist sein. Fakt ist, dass die Folgen der Attentate vom 11. September 2001 auch der Luxusgüterindustrie enorm zugesetzt haben, im Vergleich zu anderen Branchen sind wir aber relativ glimpflich davongekommen. Das Geschäft mit Luxusartikeln boomt aktuell deshalb, weil sich neue Märkte wie Brasilien, China, Russland und Indien aufgetan haben.
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